Deutschlands Wohlstand hängt an Merz‘ seidenem Faden
Von MEINRAD MÜLLER
Trotz brachialer Kritik an US-Präsident Donald Trump, wie sie jüngst von CDU-Chef Friedrich Merz geäußert wurde, bleibt Deutschlands Wirtschaft an der Nabelschnur der Vereinigten Staaten hängen. Sollte Trump zudem den Krieg in der Ukraine beenden, wonach es seit Dienstag sehr stark aussieht, stünden CDU und SPD mit ihrem milliardenschweren „Sondervermögen“ da wie begossene Pudel. Wer ernsthaft glaubt, dass Deutschland den USA die Leviten lesen könnte, gleicht einem Kätzchen, das einem Elefanten droht.
Nach zwei schwachen Jahren unter Präsident Biden zeichnet sich in den USA nun dank Donald Trumps Rückkehr eine wirtschaftliche Erholung ab. Besonders die Industrie atmet auf und setzt auf Trumps klare Linie. Unternehmen zeigen sich zuversichtlich und wollen neue Stellen schaffen, Arbeitnehmer wagen es wieder, freiwillig zu kündigen, stets ein Indikator dafür, dass bessere Jobangebote erwartet werden.
Der Einkaufsmanager-Index, ein verlässlicher Indikator für die Stimmung in der Industrie, signalisiert ebenfalls erste Erfolge. Doch von einem echten Aufschwung ist Amerika noch entfernt. Trump setzt erneut auf Protektionismus, etwa durch Zölle auf Stahl und Aluminium, um amerikanische Arbeitsplätze und Produktion zu schützen. Zwar zeigen sich erste positive Effekte, doch bis zur vollständigen Wirkung werden noch Monate vergehen.
Trumps jüngste Zolldrohungen gegen Kanada unterstreichen seinen konsequenten Kurs der wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Für Deutschland heißt das vor allem eins: Wenn Trump erfolgreich ist, profitieren auch deutsche Unternehmen indirekt. Scheitert er, trifft dies auch Deutschland empfindlich.
Allerdings birgt Trumps Politik auch Risiken. Höhere Zölle könnten zu einer verstärkten Inflation führen und langfristig das Wachstum der US-Wirtschaft bremsen. Deutschland könnte in diesem Szenario massiv verlieren, denn unser Wohlstand ist nach wie vor abhängig von der amerikanischen Konjunktur.
Trumps Wirtschaftspolitik mag erste Früchte tragen, doch die Lage bleibt angespannt. Die deutsche Politik sollte ihre selbstgerechte Kritik gegenüber den USA zurückfahren und sich bewusst machen, dass unser Wohlstand und unsere Sicherheit vom Erfolg oder Scheitern Amerikas abhängen.
Wenn die amerikanische Wirtschaft hustet, bekommt Deutschland eine Grippe – ist eine Weisheit, die aktueller kaum sein könnte. Die massiven Tiraden von Friedrich Merz gegen Donald Trump sind, um im Jargon von Merkel zu sprechen, „nicht hilfreich“.
(pi-news.net)