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Nur noch peinlich

Amoklauf der Klima-Kleber beim Berlin-Marathon

Von MANFRED ROUHS

Seit einer Woche bekommt die selbsternannte „letzte Generation“ in Berlin nichts mehr in die Reihe – außer Farbschmierereien. Ihre Klima-Kleber werden überall in der Stadt durch Zivilpolizisten von den Straßen getragen, sobald sie sich bemerkbar machen. Die Blockaden sind so schnell vorbei, dass sie es nicht einmal mehr in die Verkehrsmeldungen schaffen. Genau so war es auch beim Berlin-Marathon am Sonntag.

Zivilpolizisten auf Fahrrädern patrouillierten entlang der Strecke und zogen die Blockierer sofort von der Straße des 17. Juni. Die konnten gerade noch Farbe verschütten, dann war ihr Auftritt beendet.

Die „letzte Generation“ beschwört immer wieder „Kipp-Punkte“ der Klimaentwicklung, hinter denen es kein Zurück mehr zu einer als normal aufgefassten Entwicklung geben soll. Der Marathon-Sonntag in Berlin war für die Gruppe selbst ein solcher „Kipp-Punkt“. Sie kippte weg von der Arroganz in den Zynismus.

Arrogant ist es, Autofahrern den Weg über die Straße zu verstellen, um sie politisch zu belehren. Zynisch ist es, dasselbe mit Menschen zu versuchen, die zu Fuß unterwegs sind. Der Autofahrer soll gefälligst nicht mehr Auto fahren, weil das schlecht sei für die CO2-Bilanz, lautete bislang die Operettenlogik des Spendensammelvereins. Und warum sollen Marathonläufer nicht mehr zu Fuß in der Stadt unterwegs sein?

Was von der „letzten Generation“ bleibt, ist die Gier nach Aufmerksamkeit für die nächste Spendenkampagne um jeden Preis. Mit der Farbattacke beim Berlin-Marathon ist der letzte Rest eines Zusammenhangs der Aktivitäten dieses skurrilen Haufens mit der Klimadiskussion verlorengegangen. Genau seit diesem Kipp-Punkt ist es nur noch peinlich.

Der ernsthaft an Politik interessierte Teil des linken politischen Spektrums wendet sich von den Klima-Irren ab. „Sollte die Letzte Generation wirklich den Berlin-Marathon blockieren, macht sich die Gruppe auf einen Schlag zehntausende neue Feinde“, schrieb am Samstag die „taz“.

Der Spuk wird so lange weitergehen, wie er mehr Spendengelder einbringt, als die Spesenrechnungen der Blockierer, ihre Geldstrafen und die Schadensersatzforderungen kosten. Das ist der nächste Kipp-Punkt und die derzeit noch unbeantwortete Frage: Wann wird dieser pseudopolitische Mummenschanz endlich unrentabel?
(pi-news.net)

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