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Libanon

Riesige "unterirdische Kampfstätten"

Von Bassam Tawil

(Englischer Originaltext: Lebanon: Massive 'Underground Combat Sites',
Übersetzung: Daniel Heiniger)

Die vom Iran unterstützte Terrororganisation Hisbollah hat im Rahmen ihrer Vorbereitungen auf einen Krieg gegen Israel in den vergangenen 15 Jahren ein riesiges Tunnelnetz im Libanon aufgebaut. Einige der Tunnel sollten für die Invasion Israels genutzt werden, um dort Gräueltaten an Israelis zu verüben, wie sie am 7. Oktober 2023 von der Hamas, einem weiteren Stellvertreter des iranischen Terrors, begangen wurden.

Zu einer Zeit, als der Libanon in einer schwierigen finanziellen Lage war, investierte die Hisbollah Hunderte Millionen Dollar in die Tunnel. Reuters berichtete 2022:
"Der Libanon hat mit einer schweren Wirtschaftskrise zu kämpfen, nachdem aufeinanderfolgende Regierungen nach dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 Schulden angehäuft haben, ohne dass ihre Ausgabenorgie viel gebracht hätte.

"Die Banken, die für die dienstleistungsorientierte Wirtschaft von zentraler Bedeutung sind, sind gelähmt. Sparer wurden von ihren Dollarkonten ausgeschlossen oder ihnen wurde gesagt, dass die Gelder, auf die sie zugreifen können, nur noch einen Bruchteil ihres ursprünglichen Wertes haben. Die Währung ist abgestürzt und hat große Teile der Bevölkerung in die Armut getrieben."

Die für den Bau der Tunnel verwendeten Mittel hätten die Finanzkrise des Libanon lindern können, doch die Hisbollah entschied sich stattdessen, in die Vorbereitung auf Krieg und Terroranschläge gegen Israel zu investieren.

Einigen Berichten zufolge halfen der Iran und Nordkorea der Hisbollah beim Aufbau eines Projekts zur Bildung eines Netzwerks "interregionaler" Tunnel im Libanon, das deutlich größer ist als die Tunnel der Hamas. Laut einem Bericht des Alma Research and Education Center aus dem Jahr 2021:
"Verschiedene Berichte deuten darauf hin, dass nordkoreanische Berater das Tunnelprojekt der Hisbollah in den späten 1980er Jahren und noch mehr nach dem Zweiten Libanonkrieg (2006) maßgeblich unterstützten... Die von den Iranern inspirierte und unterstützte Hisbollah betrachtete Nordkorea aufgrund der umfangreichen Erfahrung, die das Land seit den 1950er Jahren beim Bau von Tunneln für militärische Zwecke gesammelt hatte, als professionelle Autorität in Sachen Tunnelbau...

"Das Modell der Hisbollah ist das gleiche wie das nordkoreanische Modell: Tunnel, in denen Hunderte voll ausgerüstete Kämpfer heimlich und schnell unter der Erde passieren können...

"Unserer Meinung nach ist das Projekt 'Land der Tunnel' der Hisbollah viel größer als das 'U-Bahn'-Projekt der Hamas im Gazastreifen."

Im Oktober entdeckten die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) im Südlibanon einen Tunnel, der von der Hisbollah als Sammelplatz genutzt werden sollte. Hunderte Terroristen würden dort auf Abruf eintreffen, ihre Ausrüstung und Waffen abholen und sich für Angriffe auf israelische Städte bereit machen.

Ein Reporter, der den Ort besuchte, schrieb:
"Die unterirdische Anlage – in einen Berg gegraben – war etwa 2 Kilometer lang. Sie erreichte in einigen Bereichen eine Tiefe von etwa 40 Metern und die Gänge selbst waren mehr als zwei Meter hoch. Tatsächlich war es der größte Tunnel, den die [israelische] Armee bis dato im Südlibanon gefunden hatte."

Brigadegeneral Guy Levy, Kommandeur der 98. Division der israelischen Streitkräfte, wurde mit den Worten zitiert:
"Das ist kein 'Tunnel', sondern ein unterirdisches Kampfgebiet von äußerster Bedeutung, das der Feind über Jahre hinweg für eine Invasion Israels errichtet hat. Wir gehen davon aus, dass er die [israelischen] Städte des Nordens im Visier hat."

Die aktuelle IDF-Operation im Südlibanon hat den Plan der Hisbollah, in Israel einzumarschieren, vereitelt. Viele der Tunnel der Terrororganisation wurden von IDF-Truppen zerstört. Es wird jedoch angenommen, dass es in vielen Teilen des Libanon noch viele Tunnel gibt, die von der IDF noch nicht entdeckt wurden.

"Über die Tunnel der Hisbollah ist vieles unbekannt", heißt es in einem Bericht von Patrick Sullivan, John Spencer und John Amble, der vom Modern War Institute in West Point veröffentlicht wurde.

"Wie bei den Hamas-Tunneln in Gaza, mit denen die israelischen Streitkräfte während ihrer Militärkampagne dort zu kämpfen hatten, ist die einzige Möglichkeit, um sicher zu wissen, wie viele Tunnel – und ihre Größe, Gestalt und Einsatzzwecke – es gibt, sie vor Ort zu entdecken.

"Dennoch gibt es einige öffentlich bekannte Details über das Tunnelnetz der Hisbollah. Einige Experten glauben, dass die Gruppe bereits Mitte der 1980er Jahre mit dem Graben von Tunneln im Südlibanon begann, als sich Israel aus dem größten Teil des libanesischen Territoriums zurückzog, das es seit seiner Invasion 1982 besetzt hatte, auf einen begrenzten Streifen entlang der südlichen Grenze zu Israel. Als sich die israelischen Streitkräfte später im Jahr 2000 vollständig zurückzogen, grub die Hisbollah weiter. Ihre Kämpfer nutzten die Tunnel während des Zweiten Libanonkriegs 2006 ausgiebig....

"Ende 2018 leitete Israel die Operation Northern Shield ein, um grenzüberschreitende Tunnel der Hisbollah zu finden und zu zerstören. Israel fand sechs solcher großen Angriffstunnel, die es Tausenden von Hisbollah-Kämpfern ermöglichen sollten, während einer Art Invasion nach Israel zu gelangen."

Der Bericht fügte hinzu, dass es große Unterschiede zwischen den Tunneln der Hamas und der Hisbollah gebe:
"Während einige der Funktionen gleich sein mögen, sind Geologie, Bauweise, Lage, Ausmaß und Hauptzweck völlig unterschiedlich.

"Der Südlibanon besteht aus hügeligem, felsigem Gelände, sodass die Hisbollah über Monate und Jahre hinweg mit Bohrern in massives Gestein graben musste, um einzelne Tunnel zu bauen. Im Gazastreifen hingegen ermöglicht das sandige Sediment das Graben mit einfachen Handwerkzeugen, wodurch Tunnel schneller gegraben werden können, aber auch große Mengen Beton zur Verstärkung erforderlich sind. Die felsige Tunnelkonstruktion der Hisbollah macht sie außerdem extrem robust, was sich darauf auswirkt, welche bunkerbrechenden Munitionen die Tunnel erreichen können. Viele der Tunnel und Bunker der Hisbollah verlaufen nicht nur unter zivilen Gebieten und bewaldetem Boden, sondern befinden sich auch im Inneren von Bergen. Das geografische Ausmaß und die Vielfalt des Geländes stellen eine andere Herausforderung dar als das Tunnelnetz der Hamas unter flachem und sehr dichtem urbanem Gelände.

"Während die Hisbollah menschliche Schutzschilde nutzt, indem sie Tunnel unter zivilen Häusern baut, verlaufen die Tunnel der Hisbollah – anders als die Tunnel der Hamas – nicht fast ausschließlich unter zivilen Stadtgebieten oder werden als Schwerpunkt genutzt, indem sie versucht, an der Oberfläche möglichst viele zivile Opfer zu verursachen, um ihre politischen Ziele in Kriegen zu erreichen."

Das Tunnelsystem der Hisbollah erstreckt sich schätzungsweise über Hunderte von Kilometern. Einige Tunnel reichen 40 bis 80 Meter tief unter felsiges Gelände und dienen als komplexe militärische Infrastruktur. Wie das Tunnelnetz der Hamas in Gaza umfasst auch das Tunnelnetz der Hisbollah mehrere Tunneltypen:
Offensivtunnel: Diese Tunnel führen vom Libanon nach Israel.
Annäherungstunnel: Diese Tunnel wurden in der Nähe der Grenze zu Israel gegraben und ermöglichen es den Streitkräften der Hisbollah, heimlich aus Dörfern im Südlibanon bis auf wenige Meter an die israelische Grenze vorzudringen. So können sie umfangreiche Angriffe ähnlich der Offensive der Hamas vom 7. Oktober starten. Diese Tunnel wurden für eine mögliche Operation zur Eroberung des Gebiets Galiläa im Norden Israels vorbereitet.
Taktische Tunnel: Diese in Dörfern und an verschiedenen Orten im Südlibanon errichteten Tunnel dienen dem Guerillakrieg gegen israelische Streitkräfte. Sie dienen als Munitionslager, Kommandozentralen und unterirdische Stützpunkte, um die Hisbollah auf einen Angriff auf Israel vorzubereiten.
Sprengstofftunnel: Kurze, mit Sprengstoff gefüllte Tunnel in der Nähe israelischer Militärstellungen an der Grenze oder unter Dörfern im Südlibanon. Die Hisbollah beabsichtigt, sie bei einem Angriff auf Israel oder im Guerillakampf gegen israelische Streitkräfte zur Detonation zu bringen.
Strategische Tunnel: Riesige Tunnel, von denen einige Dutzende Kilometer lang sind, verbinden die Hochburgen und Kommandozentralen der Hisbollah im Libanon. Berichten zufolge gibt es einen großen Tunnel, der das Bekaa-Tal mit Beirut verbindet, und ähnliche Tunnel befinden sich unter Beiruts Bezirk Dahiya, wo sich Hisbollah-Führer wie Hassan Nasrallah und Hashem Safi al-Din aufhielten. Diese Tunnel erleichtern den Transport schwerer Ausrüstung, von Raketen und Kämpfern und ermöglichen sogar den Abschuss von Raketen aus ihrem Inneren heraus.
Schmuggeltunnel: Diese unter der Grenze zwischen dem Libanon und Syrien gebauten Tunnel ermöglichen es der Schmuggeleinheit der Hisbollah und der Quds-Brigaden der iranischen Islamischen Revolutionsgarde, Munition, Vorräte und Kämpfer unter der Grenze hindurch zu transportieren.

Viele dieser Tunnel befinden sich unter ziviler Infrastruktur und besiedelten Gebieten, und Zivilisten werden für ihre Aktivitäten als menschliche Schutzschilde benutzt.

Aktuelle Videos von IDF-Operationen im Libanon zeigen die Gefahr dieser Tunnel, da ihre Zerstörung in libanesischen Dörfern, in denen die IDF operiert hat, Schäden an den Gebäuden über ihnen verursacht hat. Einige Tunnel wurden in der Nähe von Stützpunkten der Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL) im Südlibanon entdeckt. Die UNIFIL-Truppen sind ihrer Mission, die Resolution 1701 des UNO-Sicherheitsrats umzusetzen, nicht nachgekommen. Danach müssen sie die Anwesenheit bewaffneter Elemente der Hisbollah südlich des libanesischen Litani-Flusses verhindern. Die Resolution 1701 des UNO-Sicherheitsrats von 2006 fordert den Rückzug der Hisbollah aus dem Süden des Litani-Flusses und die Entwaffnung der Hisbollah und anderer bewaffneter Gruppen. Sie betont auch, dass sich keine anderen Streitkräfte als UNIFIL und die libanesischen Streitkräfte südlich des Litani-Flusses aufhalten werden.

Selbst wenn die Hisbollah erklärt, sie werde sich in den Norden des Litani-Flusses zurückziehen, können sie diese Zusage durch die Tunnel leicht brechen, ohne dass es jemand über der Erde merken würde. Zudem hat sich die Hisbollah nie an die Resolution 1701 des UNO-Sicherheitsrates gehalten, den Bau von Tunneln und die Lagerung von Waffen im Südlibanon einzustellen.

Nun beginnen einige Libanesen und andere Araber, die Hisbollah für den Bau von Tunneln und die Lagerung von Waffen in libanesischen Dörfern anzuprangern.

"Die terroristischen Bastarde der Hisbollah haben unter den Dörfern Tunnel gebaut, um Waffen zu lagern, und jeden Tag werden sie [von der IDF] in die Luft gesprengt", notierte der arabische Social-Media-Nutzer Al-Umda Obadi auf X.

Ein anderer arabischer Social-Media-Nutzer namens Mohammed Al-Obaid wies darauf hin, dass einige der Häuser im Libanon von den Raketen und Sprengsätzen der Hisbollah selbst zerstört wurden, nachdem sie von der IDF angegriffen worden waren.

"Die Explosionen werden durch die Waffen der Hisbollah selbst verursacht. Mit anderen Worten: Die Tunnel der Hisbollah werden dazu benutzt, den Libanon in die Luft zu jagen. Die Hisbollah vertreibt die Libanesen, lässt sie hungern und raubt sie aus."

Hisbollah und Hamas tragen die volle Verantwortung für den Tod Tausender Libanesen, Palästinenser und Israelis seit dem Massaker vom 7. Oktober 2023, bei demh die Hamas 1.200 Israelis ermordete. Die beiden Terrorgruppen begannen den Krieg auf Geheiß ihrer Gönner im Iran mit der Absicht, eine große Zahl Israelis zu töten und Israel zu vernichten. Das riesige Tunnelnetz, das sie im Libanon und im Gazastreifen errichteten, ist ein Hinweis auf die Entschlossenheit der Terrorgruppen, ihren Dschihad (Heiligen Krieg) gegen Israel fortzusetzen, ungeachtet der Risiken für das libanesische und palästinensische Volk, das unter ihrer Herrschaft lebt.

Der gegenwärtige Krieg im Libanon und im Gazastreifen darf nicht ohne die Zerstörung aller Tunnel und die vollständige Niederlage von Hisbollah und Hamas enden. Diejenigen, die auf einen sofortigen Waffenstillstand drängen, stärken nur den Iran und seine Terror-Stellvertreter und ebnen den Weg für ein weiteres Massaker im Stil des 7. Oktober. Die Niederlage von Hisbollah und Hamas wird nicht nur den Israelis, sondern auch den Libanesen und Palästinensern nützen.

(Bassam Tawil ist ein muslimischer Araber aus dem Nahen Osten. Seine Arbeit wird durch die großzügige Spende einiger Spender ermöglicht, die anonym bleiben möchten. Gatestone ist äußerst dankbar. Quelle: Gatestone Institute)

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