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Nachlese zum Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober 2024

Von RAINER K. KÄMPF

Ein staatlicher Feiertag seit 34 Jahren. Grund und Anlass für die selbsternannten „Eliten“, sich selbst zu feiern. Sie feiern ein Ereignis, zu dessen Zustandekommen sie so gut wie gar nichts beigetragen haben. Die Hauptdarsteller, die Menschen der damaligen DDR, ehrenvoll, mit Stolz und Würde als Ossis bezeichnet, spielen bei den Geschichtsklitterungen maximal eine Statistenrolle.

Anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Grundgesetzes definierte Dirk Oschmann den Status quo seit 1990 als „Für die Ostdeutschen ist es eine Demokratie zum Zugucken, nicht zum Mitmachen.“ Stimmt. Nun gut, am 18. März dieses Jahres hatten sie schon eine Wahl. Was in deren Folge jedoch mit ihnen, ihrem Land und ihrer Biografie geschah, entzog sich weitgehend ihrer Einflussnahme. Nach einer klitzekleinen Möglichkeit in der Übergangsphase, tatsächliche Demokratie zu erleben und selbst gestaltend wirken zu können, wurden sie in eine Wirklichkeit geschleudert, die sich mehr als unwirklich mauserte.

Und was machen die? Passen sich nicht an, sind nicht unterwürfig dankbar und treiben es auf die Spitze, indem sie das Zugucken aufgeben und sich stark und nachhaltig dafür entscheiden, mitzumachen. Frechheit, oder?

Nicht nur, dass sie mit dieser Insubordination die altgedienten Bundesbürger maßlos aufregen, nein, sie bringen auch noch das Gefüge an den Rand der Belastbarkeit. Gut so. Nach Meinung des Autors dürfte es noch weit darüber hinaus gehen und das subito!

Auch nach 34 Jahren sehe ich den 3. Oktober noch nicht als einen Feiertag der Einheit. Bis dato ist nichts zusammengewachsen. Es wurde lediglich etwas zusammengelötet, eilfertig und laienhaft. Die vielen kalten Stellen fallen uns jetzt auf die Füße. Das allerdings zu erkennen und zu reparieren, ist ein Fortschritt. Ein Meilenstein auf dem Weg, eine deutsche Einheit zu schaffen, nicht nur verwaltungstechnisch, sondern in den Herzen und Köpfen der Menschen. In Ost und West.

Der Ossi stößt es an und bringt es offensichtlich auf den Weg. Weil er es kann …
(pi-news.net)

Nena und Herbert – über Helden und Hosenscheißer, große und kleine Fische

Von Maria Schneider

„Die Frage ist nicht, was wir dürfen, sondern die Frage ist, was wir mit uns machen lassen.“ (Nena, am 25.7.2021 bei ihrem Berliner Konzert)
Widerstand: “Ich bin raus.”

Was mag wohl im Laufe eines Lebens passieren, das Menschen dazu bewegt, ihre Ideale über Bord zu werfen, sich neu zu orientieren oder sich dann unverhofft wieder an ihre Ideale zu erinnern?

Als Nena mit dem coolen Stirnband und rotem Lederminirock ihren Welthit „99 Luftballons“ sang und über die Bühne tobte, ging ich auf eine katholische Klosterschule. Jeden Morgen gab es ein Gebet und die Lehrer wurden vor Beginn der Stunde unisono begrüßt, indem die Klasse geschlossen aufstand und „Guten Morgen, Herr …“ leierte.

Die größte Form des Protests und des Hinterfragens von Autoritäten war ein Wecker im Papierkorb, der mitten in der Stunde zu klingeln anfing.

Das höchste Gefühl der Verruchtheit wiederum war ein labberiger Pullover, in dem sich manchmal eine Ratte tummelte. Noch verruchter waren lediglich die abgeklärten Mädels in der Raucherecke. Nena aber war nicht zu toppen.

Ungezählt die Stunden, in denen ich in einem dunkellilafarbenen, knielangen, grob gewebten Wollrock zu Nenas Luftballons im Jugendtreffkeller der katholischen Kirche abtanzte und mir allein schon deshalb unerhört revolutionär vorkam. Das war damals Freiheit für uns.

Vor der ersten Liebe war man scheu. Stundenlang lag ich mit meinem ersten Objekt der Begierde Nase an Nase auf der Wiese und spürte, wie Herbert Grönemeyers Flugzeuge in meinem Bauch flattern und später auch so manche Bruchlandung hinlegten.

Herbert – zufällig sah ich ihn kürzlich im TV bei einer Rückschau auf die 80er Jahre. Schweißgebadet, in voller Pracht schmetterte er mit blonder Schmalzlocke seine Liebeshymne an Bochum ins Mikrofon. Eine Kraft und Leidenschaft, die man so heute gar nicht mehr kennt.

Nena bekam erst einmal Kinder, verlor ein Baby nach intensiver Pflege und verschwand aus meinem Blickfeld, bis ich vor einigen Jahren davon hörte, dass sie eine eigene Schule in Hamburg gründen wollte. Das interessierte mich. Ich hörte in eine Talkshow hinein, bei der sie zu Gast war und schaltete wenige Sekunden, nachdem ich ihr zickiges Gehabe und dass sie eigentlich gar nicht hier sein wolle (warum war sie dann gekommen?) angewidert ab. Seitdem machte ich es mir zur Aufgabe, alles, was ich von Nena sah, wegzuschalten.

Herbert war mir schon früher suspekt geworden. Erst mit seinem hektischen Klagelied über Männer und dann mit seiner Hymne „Kinder an die Macht“. „Wie bescheuert“, dachte ich mir schon damals. „Sie mag Musik nur wenn sie laut ist“ berührte mich jedoch – ebenso wie Grönemeyers trauriges Schicksal, als er seine Frau an den Krebs verlor.

Erst während der Flüchtlingskrise wurde ich Grönemeyer wieder gewahr. Wie ein altes U-Boot tauchte er aus den Untiefen des Vergessens wieder auf und begann unterschiedslos aus seiner abgeschotteten Londoner Villa seine armen Landsleute mit Vorwürfen zu überziehen, weil sie nicht jeden Bootsflüchtling mit freudig geöffneten Armen aufnehmen wollten.

Die Krönung war sein Aufritt im Sportspalast – „Keinen Millimeter nach rechts“ – der Göbbels alle Ehre gemacht hätte. Nichts war übriggeblieben von dem strahlenden, jungen Mann, der ein Liebeslied an seine Heimatstadt mit Inbrunst herausgesungen hatte. Statt dessen wirkte er auf der Bühne wie ein feistes, schwitzende Wallroß, das sich wohl nicht damit abfinden konnte, dass seine besten Tage vorbei waren. Herbert, Du hast mich enttäuscht. Merke: Ein unbeachteter Rollmops in der Protzvilla ist stets besser als ein räsonierender Rollmops auf der Bühne.

Und dann Nena. Nena, die ich schon längst als festgefahrene linksradikale Oma oder Wagenknecht’sche Lifestyle-Linke abgeschrieben hatte. Nena hätte es sich wie Grönemeyer, Campino, Wolfgang Niedecken und all die anderen ehemaligen Revoluzzer als fette, faule Künstlermakrele gut gehen lassen und in den trüben Gewässern der Einheitsmeinung mitdümpeln können.

Statt dessen offenbarte sie sich als flinker Lachs, der gegen den Strom die Gehege ihres Publikums übersprang und ein authentisches Statement abgab, von dem mir jetzt noch die Ohren klingen:

„Die Frage ist nicht, was wir dürfen, sondern die Frage ist, was wir mit uns machen lassen.“ (Nena, am 25.7.2021 bei ihrem Berliner Konzert)

Respekt, Nena. Und wo wir schon dabei sind: Respekt auch an Dich, Helge Schneider.

Und die zahnlosen Hechte? Herbert, Campino und Wolfgang? Beim Coronaputzen habe ich noch etwas angestaubtes Fischfutter hinten im Schrank gefunden. Ich glaube, das trifft genau Euren Geschmack.

In diesem Sinne, oder wie Nena schon 1989 sang:
„Immer weiter, immer weiter gradeaus
Nicht verzweifeln, denn da holt dich niemand raus
Komm steh selber wieder auf.“ (Aus Nenas Lied „Wunder gescheh’n”)

Erstveröffentlichung: 4. August 2021
(beischneider.net)

Du stinkst und bist hässlich, lass uns trotzdem Spaß im Bett haben!

Von Michael van Laack

Friedrich Merz hat in den vergangenen Wochen deutlich gemacht: Lieber lasse ich zu, dass einer unserer Ostverbände starke Verluste einfährt und die anderen sich in Koalitionen mit dem BSW oder gar der Linkspartei der letzten Glaubwürdigkeit entkleiden, als dass ich auch nur mit einer Stecknadel am Mörtel kratze, der die Steine meiner Brandmauer zusammenhält.

Die gestrige Wahl in Brandenburg brachte der CDU nicht nur mit fast 3,5 % Verlust das drittschlechteste Ergebnis bei einer Landtagswahl seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland, sondern darf als weiterer Beweis dem Ordner “Undank ist der Welten Lohn” hinzugefügt werden. Merz hat nicht eingegriffen, als Sachsens CDU-Ministerpräsident Kretschmer offen um Stimmen für die SPD warb und für den entscheidenden Stimmenanteil sorgte, der es Ministerpräsident Woidke nun ermöglicht, mit den Poststalinisten und Kommunisten des BSW ohne die CDU eine Regierung zu bilden.

Zuerst “unsere Demokratie”, dann das Land
Darüber hinaus verlor die CDU durch diese merkwürdige Strategie auch noch einmal deutlich Richtung AfD, die nun über eine Sperrminorität im Landtag von Brandenburg verfügt. dass die CDU-Granden diese Strategie nun teilweise sogar noch als Erfolg feiern, weil sie durch ihr Opfer einen entscheidenden Beitrag geleistet habe, dass die AfD nicht auf Platz 1 gelandet ist und somit “unsere Demokratie” für vermutlich weitere fünf Jahre gerettet werden konnte, lässt tief blicken.

Ob SPD, Union, Grüne oder FDP – niemand redet seit gefühlt einer Ewigkeit bei Landtagswahlen mehr über Inhalte, mit denen die unterschiedlichen Probleme in den Bundesländern gelöst oder zumindest abgemildert werden könnten. Alle sind nur noch darum bemüht, die AfD von der Macht oder auch nur einem prozentualen Wahlsieg fernzuhalten.

Um dieses Ziel zu erreichen,
sind Christdemokraten augenscheinlich auch bereit, mit Post-Stalinisten und Kommunisten zu kopulieren
wollen Sozialdemokraten die Bürger weiterhin gängeln und den Wohlstand verdunsten
hegen Grüne die Abischt, Deutschland in einen Arbeiter- und Bauernstaat rückabzuwickeln
beabsichtigt die FDP, sich auch im Bund auf unter 1 % schleifen zu lassen.

Opfer für die Demokratie?
All das nur, um “unsere Demokratie“ zu retten: Der allgemeine Wohlstand, die Migration, die innere Sicherheit, die Energiesicherheit und der Wirtschaftsstandort Deutschland sind zwar angeblich für all diese Parteien Themen ganz oben auf der jeweiligen Agenda, und doch sind sie alle bereit, Deutschland mit einer “Weiter so!”-Politik noch heftiger vor die Wand zu fahren, wenn es notwendig sein sollte, Koalitionen zu bilden, die nichts anderes als politischen Stillstand bedeuten, weil in den jeweiligen Koalitionsverträgen mehr faule Kompromisse als Lösungsansätze zu finden sind. Denn sie alle messen dem Kampf gegen die AfD die höchste Priorität zu. “Solange das Volk nicht wählt, was es soll, muss es bluten”, scheint die Maxime zu sein.

Noch ist unser Vaterland nicht verloren, doch Jahr um Jahr nähern wir uns weiter dem point of no return. Am Horizont kann man ihn schon sehen, er wird Tag um Tag ein bisschen größer! Doch das Allparteien-Kartell schaut lieber auf den Boden, um die Pflastersteine auf der Straße zu finden und zu schleifen, die rechts ein wenig höher aus dem Bodenbelag hinausragen. Ich hoffe, dass sie dennoch zeitnah über den einen oder anderen dieser Steine stolpern und sich das Kinn blutig schlagen; denn – bildlich gesprochen – wird sie nur noch großer Schmerz zur Vernunft und unser Land wieder auf Kurs bringen können.
(conservo.blog)

(tutut) - Deutsche Feiertage müssen Trauer tragen. Besonders, seit die Nationalität verloren gegangen ist. So entsprach der 3. Oktober  dem, was Meck-Pomm für rückwärts segeln ließ, wie es Bismarck vorhergesagt haben soll: „Wenn die Welt untergeht, so ziehe ich nach Mecklenburg, denn dort geschieht alles 50 Jahre später." Oder wie der Spruch des gestrigen Tags von Schwerin mit Kirchensegen im Staatsauftrag lautete: Vereint Seckel setzen. Und so kann das Resultat nur lauten: Setzen, Sechs! Die üblichen Verdächtigen kamen mal wieder zusammen in kommunistischem Grün. Politik der Galle. Ein Nationalfeiertag, wie ihn sich die Provinz nicht besser vorstellen kann. Mit Klimasschutz und Demokratiegequatsche in Einfalt selbstverständlich für die Ukraine, ganz nach Ostsee-Barbi an der Küstenkante. Vereint Segel setzen? Es geht noch ackermäßiger. Denn auch der Scholz bekam seine Auftrittsminuten, wer guckt den sonst noch? Sie ahnungslos: "Es gibt 34 Jahre nach der Deutschen Einheit aber noch immer Benachteiligungen, mit denen wir uns nicht abfinden dürfen. Die unterschiedlichen Löhne. Das geringere Vermögen. Weniger große Unternehmen. Wir sind auf dem Weg zu gleichwertigen Lebensverhältnissen weit vorangekommen. Aber wir haben unser Ziel noch nicht erreicht. Andere Unterschiede resultieren aus verschiedenen Lebenserfahrungen. Erfahrungen aus dem Leben in einer Diktatur vor 1989. Aber auch Erfahrungen mit Umbrüchen, Unsicherheit, Arbeitslosigkeit und Abwertung nach 1989. Ich habe das selbst erlebt, als mein Vater damals arbeitslos wurde, weil sein Betrieb geschlossen wurde. Wir dürfen nicht vergessen: Für die meisten Menschen in den westdeutschen Ländern änderte sich durch die Deutsche Einheit nicht viel. Aber für uns Menschen in Ostdeutschland veränderte sich hingegen fast alles". In Geschichte und Geografie hat sie wohl gefehlt, denn ihr Osten ist die Mitte.Er: "Die Geschichte der Deutschen Einheit ist noch nicht zu Ende". Was mag er noch vorhaben? Mal den Roland fragen, den Kaiser: "Unterm Strich" sei er zufrieden, so Kaiser, man könne aber "nicht von 100 Prozent reden". Der Tag der deutschen Einheit solle seiner Ansicht nach "auch ein Tag der Herzen sein, wenn man bedenkt, wie viel Herzblut in den Anfängen der Deutschen Einheit steckt". Kaiser, der auch SPD-Mitglied ist, zitierte am Tag der deutschen Einheit die deutsche Nationsalhymne: "Wir sollten froh sein, einen Tag wie heute feiern zu können" und "dass alle Deutschen in Einigkeit und Recht und Freiheit leben können". Er hat Dussel gehabt: "Großer Andrang herrscht auch am Stand des

Bundesgesundheitsministeriums, auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist vor Ort. Auf der Plattform X, vormals Twitter, schrieb Lauterbach, die Wiedervereinigung war ein Glücksfall der Geschichte. "Mit Putin hätte es damals keine friedliche Wiedervereinigung gegeben sondern einen Krieg", kommentiert Lauterbach auch die aktuelle Lage nach 34 Jahren Wiedervereinigung". OHA! Da hätte der Strobl auch gut hingepasst mit seiner Huldigung der Grünen. Wie Politik geht, lernt man nicht auf der Ehinger Sparkasse, eher was ein Hagelschaden ist.

Muslim A. (29) in Göppingen erschossen:
Shisha-Mord war Clan-Hinrichtung!
Ein Toter und zwei Schwerverletzte in einer Shisha-Bar in Göppingen, Zeugen sprechen gar von einer Hinrichtung – und der Killer ist noch immer auf der Flucht! BILD erfuhr: Die Spur führt ins Clan-Milieu! Denn seit Monaten tobt ein blutiger Krieg zwischen Großfamilien in der Region Stuttgart..
(bild.de. Alles auf Grün, Herr Strobl?)

Workshops von SWR und SWP für Schülerinnen und Schüler
Newscamp in Ulm: Jugendliche lernen Umgang mit Fake News
(swr.de. Selten so gelacht. Einfach mal den ÖRR abschalten.)

Unterwegs mit Winfried Kretschmann durch Südosteuropa
Baden-Württemberg will Moldau beim Weg in die EU unterstützen
(swr.de. Tanzt er THE LÄNDLER?)

Interview zum Tag der offenen Moschee
Frustration, Wut und Angst - das fühlen viele Muslime in Karlsruhe
(swr.de. Hält sie hier jemand?)

Hybrid-Lkw fahren mit Oberleitung
BW-Verkehrsminister Hermann bedauert Ende für "E-Way"-Teststrecke im Murgtal
(swr.de. Mit eingebautem Oberleitungsschaden wie die Bahn?)

Steinmeier spaltet weiter
Verdienstkreuz für Alena Buyx: Der Tag der deutschen Falschheit
Ausgerechnet kurz vor dem deutschen Nationalfeiertag hat der Bundespräsident einen Orden an die Ex-Vorsitzende des dubiosen „Ethikrats“ verliehen. Da findet nun sehr vieles zusammen, was in den letzten 35 Jahren sehr schiefgelaufen ist mit der Wiedervereinigung.
VON Jakob Fröhlich
(Tichys Einblick. Hätt's nicht auch eins von seinen Kebaps getan?)

FDP im Sinkflug
Finanzminister Lindner stellt Ampel-Koalition infrage
Immer wieder werde er von Wählern für die schlechte Politik der Ampel gerügt, beschwert sich Finanzminister Christian Lindner (FDP). Der FDP-Chef will deshalb ein vorzeitiges Ende der Regierung nicht mehr ausschließen. Wie ernst meint es der Politiker?.
(Junge Freiheit. Der flügellose Spatz ist gelandet.)

Hendrik Wüst, der Tag der offenen Moschee und der Tag der offenen CDU
Von Peter Hemmelrath.
Einen „Tag der offenen Moschee“, wie er heute in Deutschland begangen wird, braucht Hendrik Wüsts NRW-CDU nicht mehr. Dort feiern radikale Muslime vielmehr den „Tag der offenen CDU“, und zwar täglich. Jüngster Höhepunkt: ZMD-Funktionär Samir Bouaissa beim Staatsbankett...
(achgut.com. Offenes ist nie ganz dicht.)

Rede zur Deutschen Einheit
„Inakzetabel“ – Ungarn bestellt deutsche Botschafterin ein
..Ungarns Außenminister Peter Szijjarto hat am Donnerstag die deutsche Botschafterin in Budapest einbestellt. Grund dafür seien Äußerungen der Diplomatin Julia Gross, Ungarn würde das Vertrauen in EU- und Nato-Partner untergraben. Dies sei „inakzeptabel“ und ein Angriff auf die Souveränität Ungarns, sagte Szijjarto. Die betreffenden Äußerungen fielen in einer Rede der Botschafterin, die sie am Mittwochabend zum Tag der Deutschen Einheit gehalten hatte. „Ungarn befindet sich auf einem Weg, der es von seinen Freunden entfernt“, sagte Gross dabei vor Diplomaten und Vertretern von Nicht-Regierungsorganisationen. Sie kritisierte den rechtspopulistischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán wegen dessen Ukraine-Politik. Orban fordert Verhandlungen mit Russland und traf sich dazu auch mit Präsident Wladimir Putin im Juli in Moskau. .
(welt.de. Wie die Herrin so das Gescherr. Lernen die keinen Anstand?)

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NACHLESE
Initiative „Nie wieder Krieg“
Friedensdemo in Berlin: Teilnehmer skandieren Anti-Israel-Parolen
Die Initiative „Nie wieder Krieg“ hatte am Tag der Deutschen Einheit zu einer Friedens-Demonstration durch Berlin aufgerufen. Die Teilnehmer bewegten sich von drei Ausgangspunkten aus Richtung Siegessäule...In einem der drei Protestzüge liefen allerdings auch Demonstranten mit, die offen Anti-Israel-Parolen skandierten: „Deutsche Waffen, deutsches Geld. Morden mit in aller Welt. Deutschland finanziert – Israel bombardiert. USA finanziert – Netanjahu massakriert. Israel bringt Kinder um. Israel tötet Kinder.“..Bei der Abschlusskundgebung an der Siegessäule hielten unter anderem Sahra Wagenknecht (BSW) und Ralf Stegner (SPD) Reden. Die Initiative „Nie wieder Krieg“ fordert unter anderem Verhandlungen zur sofortigen Beendigung des Krieges in der Ukraine und in Gaza. Zudem ist das Bündnis gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland..
(focus.de. Was ist ein Nationalfeiertag gegen Deutschland? Israelhass und offene Moschee.)
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Klimapropaganda beim Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit
Von MEINRAD MÜLLER
In der ersten Reihe des Schweriner Doms beim vom ZDF übertragenen Ökumenischen Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober nahmen die höchsten Repräsentanten unseres Landes Platz: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (alle SPD). Ökumenische Gottesdienste sind grundsätzlich eine gute Gelegenheit, besonders an staatlichen Feiertagen, Menschen zusammenzuführen – jedoch nicht, um zu spalten. Doch was an diesem Morgen aus dem Munde der Geistlichen zu hören war, hätte ebenso gut auf einer linken oder grünen Parteiveranstaltung gepredigt werden können. Die Landesbischöfin Kristine Kühnbaum-Schmidt verkündete (im Video bei 36:63 Minute): „Wenn die Kirche ihren Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, erfüllen will, muss sie ihre Verantwortung für den Klimaschutz wahrnehmen.“ Ein wissenschaftlich höchst umstrittenes Thema wird hier im sakralen Raum im Duktus einer göttlichen Weisheit dargeboten. Man solle „beitragen, die Folgen der Klimakrise zu begrenzen.“ Auch die „Buntheit“ durfte nicht fehlen: „Und dann nur immer hinaus in das bunte und vielfältige Leben.“ Die Landesbischöfin verschweigt dabei die negativen, brutalen Seiten der Buntheit – wenn etwa Macheten und Pistolen das Stadtbild prägen und Migranten Schwerin unsicher machen. Verschwommen und voller Andeutungen geht die Landesbischöfin auch auf die politische Lage im Land ein: „Kann sein, denke ich, dass es in unserem Land gerade ähnlich ist? Dass auch unser demokratisches Miteinander den einen oder anderen neuen Twist braucht.“ So, so – „Twist“ nennt man es also heute, wenn einem sprichwörtlich der Arm umgedreht wird, bis man wieder im Gleichschritt marschiert. Weiter sagte Kühnbaum-Schmidt (übrigens auch ohne die Kanzel zu benutzen): „Denn beim Zusammenleben in einer Demokratie muss man wie bei einem Handwerk auch von Zeit zu Zeit etwas hinzulernen. Einfach, weil sich neue Herausforderungen und Fragen stellen.“ Kommt uns das nicht bekannt vor? Jene Art „Handwerk“, bei dem mit den Werkzeugen der Macht in die Speichen der freien Meinungsäußerung gegriffen und die Berufsausübung sowie die sozialen Medien eingeschränkt werden? Die Landesbischöfin fährt fort: „Kann sein, dass es jetzt bei uns genau darum geht: Das Handwerk der Demokratie neu zu lernen. Wir lassen den Dingen doch nicht einfach ihren Lauf – genau das brauchen wir alle – nicht Hassreden und polarisierenden Populismus.“ Ein Zitat wie aus dem Kanzleramt. Wer solche Landesbischöfinnen hat, der braucht wohl keinen Bundestag mehr. Und weiter: „Dass man den demokratischen Lauf der Dinge nicht einfach gewähren lässt.“ Das spüren all jene, die sich für demokratische Werte einsetzen. Wer heute auf einem Marktplatz aus dem Grundgesetz vorliest, riskiert bereits eine Verhaftung. Gehört das auch zum „neuen Handwerk“? Auch die vorgetragenen Fürbitten sprachen Bände: „Ermutige sie (die Politiker) den Werten unserer Verfassung treu zu bleiben und sich klar gegen die Versuchung des Populismus zu stellen.“ Ist der „Knüppel aus dem Sack“ nun offiziell geheiligt? Trotz aller schönen Lieder, vorgetragen vom Chor, zeigt dies einmal mehr, wie die Kanzel zum politischen Sprachrohr umfunktioniert wird. Scham? Fehlanzeige! Ein „Gottesdienst“ im Sinne der Deutschen Einheit war dies jedenfalls nicht.
(pi-news.net)

Zehn Milliarden Euro Klimaschutz auf Kosten der Steuerzahler
Im Jahr 2023 stellte Deutschland bemerkenswerte zehn Milliarden Euro für die Finanzierung von Klimaschutzprojekten in anderen Ländern bereit. Auch im Vorjahr flossen bereits Beträge in dieser Höhe. Wie kann sich die Bundesregierung solche hohen Summen leisten, während das Geld im Inland benötigt wird? .
(Junge Freiheit. Ist das nicht irre?)

Klimapropaganda beim Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit
Von MEINRAD MÜLLER
In der ersten Reihe des Schweriner Doms beim vom ZDF übertragenen Ökumenischen Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober nahmen die höchsten Repräsentanten unseres Landes Platz: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (alle SPD). Ökumenische Gottesdienste sind grundsätzlich eine gute Gelegenheit, besonders an staatlichen Feiertagen, Menschen zusammenzuführen – jedoch nicht, um zu spalten. Doch was an diesem Morgen aus dem Munde der Geistlichen zu hören war, hätte ebenso gut auf einer linken oder grünen Parteiveranstaltung gepredigt werden können. Die Landesbischöfin Kristine Kühnbaum-Schmidt verkündete (im Video bei 36:63 Minute): „Wenn die Kirche ihren Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, erfüllen will, muss sie ihre Verantwortung für den Klimaschutz wahrnehmen.“ Ein wissenschaftlich höchst umstrittenes Thema wird hier im sakralen Raum im Duktus einer göttlichen Weisheit dargeboten. Man solle „beitragen, die Folgen der Klimakrise zu begrenzen.“ Auch die „Buntheit“ durfte nicht fehlen: „Und dann nur immer hinaus in das bunte und vielfältige Leben.“ Die Landesbischöfin verschweigt dabei die negativen, brutalen Seiten der Buntheit – wenn etwa Macheten und Pistolen das Stadtbild prägen und Migranten Schwerin unsicher machen. Verschwommen und voller Andeutungen geht die Landesbischöfin auch auf die politische Lage im Land ein: „Kann sein, denke ich, dass es in unserem Land gerade ähnlich ist? Dass auch unser demokratisches Miteinander den einen oder anderen neuen Twist braucht.“ So, so – „Twist“ nennt man es also heute, wenn einem sprichwörtlich der Arm umgedreht wird, bis man wieder im Gleichschritt marschiert. Weiter sagte Kühnbaum-Schmidt (übrigens auch ohne die Kanzel zu benutzen): „Denn beim Zusammenleben in einer Demokratie muss man wie bei einem Handwerk auch von Zeit zu Zeit etwas hinzulernen. Einfach, weil sich neue Herausforderungen und Fragen stellen.“ Kommt uns das nicht bekannt vor? Jene Art „Handwerk“, bei dem mit den Werkzeugen der Macht in die Speichen der freien Meinungsäußerung gegriffen und die Berufsausübung sowie die sozialen Medien eingeschränkt werden? Die Landesbischöfin fährt fort: „Kann sein, dass es jetzt bei uns genau darum geht: Das Handwerk der Demokratie neu zu lernen. Wir lassen den Dingen doch nicht einfach ihren Lauf – genau das brauchen wir alle – nicht Hassreden und polarisierenden Populismus.“ Ein Zitat wie aus dem Kanzleramt. Wer solche Landesbischöfinnen hat, der braucht wohl keinen Bundestag mehr. Und weiter: „Dass man den demokratischen Lauf der Dinge nicht einfach gewähren lässt.“ Das spüren all jene, die sich für demokratische Werte einsetzen. Wer heute auf einem Marktplatz aus dem Grundgesetz vorliest, riskiert bereits eine Verhaftung. Gehört das auch zum „neuen Handwerk“? Auch die vorgetragenen Fürbitten sprachen Bände: „Ermutige sie (die Politiker) den Werten unserer Verfassung treu zu bleiben und sich klar gegen die Versuchung des Populismus zu stellen.“ Ist der „Knüppel aus dem Sack“ nun offiziell geheiligt? Trotz aller schönen Lieder, vorgetragen vom Chor, zeigt dies einmal mehr, wie die Kanzel zum politischen Sprachrohr umfunktioniert wird. Scham? Fehlanzeige! Ein „Gottesdienst“ im Sinne der Deutschen Einheit war dies jedenfalls nicht.
(pi-news.net)

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DAS WORT DES TAGES
Allgemeine, gleiche und direkte Wahl
Die Briefwahl ist undemokratisch, denn sie kann nicht geheim sein
Eine demokratische Wahl verlangt unbedingt und ohne jede Ausnahme, das Wahlgeheimnis durch die garantiert persönliche Stimmabgabe sicherzustellen. Das schließt jede Form von Briefwahl aus.
VON Fritz Goergen
(Tichys Einblick. Wär's anders. wären Wahlen verboten.)
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Olaf Scholz sucht die neue Geheimnummer von Wladimir Putin

Von WOLFGANG HÜBNER

Neuerdings wacht der Kanzler der „Zeitenwende“ manchmal im Schlaf auf und denkt entsetzt daran, bereits in einem Jahr nach der Bundestagswahl keiner mehr zu sein. Zwar ist sein Hauptkonkurrent von BlackRock auch kein Volksheld, aber auch keine solche Lusche wie weiland 2021 dieser Laschet. Also was tun? Mit der Wirtschaft geht’s bergab, die Grünen schleimen sich bereits bei Merz ein, der FDP-Lindner wird täglich unberechenbarer in seiner Verzweiflung, Sahra im Nacken, demnächst vielleicht auch noch Trump – es muss doch einen Ausweg geben, denn er, Olaf Scholz aus Hamburg, will Kanzler bleiben – unbedingt!

Eine Möglichkeit gibt es vielleicht noch: Er muss wohl oder übel den Wagenknecht machen und mal wieder in Moskau anklopfen. Aber sowas käme bei Hofreiter, Kiesewetter und der FAZ gar nicht gut an. Viel besser wäre es, die Russen würden sich bei ihm melden. Tun sie aber nicht. Die Kleingeister dort nehmen ihm übel, dass er Kiew andauernd mit Waffen und Milliarden deutschen Steuergeldern versorgt. Dabei macht er das doch nur, damit die CIA keinen Auftragskiller auf ihn ansetzt. Versteht das denn keiner in Moskau?

Also muss er notgedrungen selbst aktiv werden. Doch unter der alten Telefonnummer von Putin immer dasselbe: „Kein Anschluss unter dieser Nummer“. Klar, so einer wie Putin schreckt vor nichts zurück. Woher aber die neue Nummer bekommen? Also flüstert Scholz einigen stets geneigten Medienvertretern, er könne sich vorstellen, ganz unverbindlich nach langer Kriegspause mal wieder mit Putin ein Schwätzchen zu halten. Kaum geflüstert, schon getan – alle Zeitungen orakeln, der Kanzler sei großzügig bereit zur Kommunikation mit dem vereinsamten Tyrannen im Kreml.

Jetzt noch ein erlösender Anruf von Putin, schon kann der Kanzler der „Zeitenwende“ als Friedensfürst brillieren und die lästige Sahra vorführen. Kommt aber kein Anruf. Moskau sieht nämlich keinen Grund für ein Telefonat mit Scholz. Und in weniger als einem Jahr ist schon Bundestagswahl! Kann ihm denn niemand die neue Geheimnummer von Putin besorgen? Wer dem armen Olaf weiterhelfen will, der möge sich unverzüglich unter 030 18 272 2720 an das Kanzleramt wenden, saftige Belohnung nicht ausgeschlossen!
(pi-news.net)

Erste Nachbetrachtung zur Konstituierung des Thüringer Landtags:

Von Gastautor Philipp Lengsfeld

Um die Interpretation der Vorgänge bei der Konstituierung des Thüringer Landtags tobt eine mediale Schlacht. Dabei finde ich es relativ leicht. Man muss eigentlich nur die O-Töne der Akteure des selbsternannten „demokratischen Lagers“ für sich sprechen lassen.

Denn vier zentrale Akteure, Mario Voigt, Georg Maier, Bodo Ramelow und ein Stück weit auch Katja Wolf haben wirklich tief in ihre politische Seele blicken lassen.

Und was man da sieht, macht einen nicht froh:
Nicht nur, dass sie gegen alle Traditionen der stärksten Fraktion den Landtagspräsidenten entreißen, nicht nur, dass sie dies in der laufenden Sitzung, der Konstituierung des Landtags machen, nicht nur, dass sie gegen die parlamentarischen Gepflogenheiten ihren Kollegen und frischgewählten MdL und Alterspräsidenten in der Sitzung mobartig traktieren, nein, in der medialen Begleitmusik wird auch noch eine offensive Täter-Opfer-Umkehr versucht:

Fangen wir an mit Bodo Ramelow, Spitzenkandidat der Linkspartei, langjähriger Ministerpräsident, aber jetzt Ministerpräsident auf Abruf.

Ramelow verbreitet im MDR den hochgefährlichen Vorwurf und das Schreckensszenario „Staatszersetzung“.

Damit toppt er den ursprünglichen Vorwurf „Trumpismus“ von Donnerstagabend, den er in einem länglichen und ziemlich wirren persönlichen Blog-Eintrag erhoben hat und mit noch weiteren krassen Vorwürfen garniert (Hervorhebung durch Autor dieser Analyse): AfD unter Björn Höcke „missbraucht Parlament als Bühne für eine Opferinszenierung, die man nur noch als Schmierenkomödie bezeichnen kann“

Angesichts dieses wenig staatsmännischen Verhaltens des abgewählten, aber noch amtierenden Ministerpräsidenten, hätte der CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt, der Ramelow ablösen will, glänzen können.

Aber Mario Voigt entscheidet sich anders:
Er verplempert nicht nur wertvolle Zeit und politisches Kapital für die Sicherung der Position des Landtagspräsidenten für die CDU, sondern er garniert die Debatte auch mit eigenen Einlassungen: Mit „Demokratieerwachen“ betitelt er einen Post vor Beginn der Sitzung am Donnerstag. Und setzt damit einen ganz schrägen Ton unmittelbar vor Eröffnung der Sitzung. Und Mario Voigt gibt auch den medialen Spin für die Interpretation des Verhaltens der AfD vor:

„Sie wollen die parlamentarische Demokratie auslachen. Sie wollen sich in ihre ewige Opferrolle begeben. Sie wollen die Bevölkerung durch Irreführung erneut gegen die Demokratie aufhetzen.“

Dieser Voigt-Post ging rund 50 min vor Beginn der Sitzung raus!

Ist das der Versuch einer auf Kompromiss und Pragmatismus gepolten zweitstärksten Fraktion, die immerhin gegen die mit deutlichem Abstand stärkste Fraktion eine Mehrheit der linken Wahlverlierer mobilisiert hat?

Nein! Hier wurde von Seiten der CDU von Anfang an massiv Misstrauen geschürt und die medialen Reizworte „Opferrolle“ und „auslachen“ und „aufhetzen“ als Pflöcke eingerammt.

Insofern kann man den Tiefpunkt der Debatte, nämlich den Vorwurf der „Machtergreifung“ durch den parlamentarischen Geschäftsführer MdL Andreas Bühl, dem zweiten Mann in der Fraktion hinter dem Vorsitzenden Mario Voigt auch nicht als zufällige Entgleisung werten.

Das ist alles CDU-seitig durchgeplant gewesen.

In seinem zweiten Post am Freitagmorgen nach der Entscheidung des Thüringer Verfassungsgerichtshof hat der de facto designierte Ministerpräsident Mario Voigt zwar etwas mildere Töne angeschlagen, aber trotzdem auch wieder Öl ins Feuer gegossen, mit neuen Reizvokabeln: „Führungsclique“, „Demokratie verachtet“ „Wählerstimmen missbraucht“. Und dieser sehr eigenwilligen Interpretation des Urteils, bzw. der Vorgaben des Verfassungsgerichts:

„Verfassungsgerichtshof hat den Alterspräsidenten verpflichtet, die Konstituierung des Landtags in demokratischer Weise durchzuführen“.

Und:
„Jedem Abgeordneten sitzt die Verhöhnung des Parlaments durch die AfD von Donnerstag noch tief in den Knochen.“

Das ist nicht der Sound eines Ministerpräsidenten.

Sondern eines Parteianführers, der sich darüber ärgert, dass die stärkste Fraktion auf die parlamentarische und staatspolitische Tradition pocht und deren von ihr gestellter Alterspräsident die Rechte (s)einer Fraktion, in diesem Falle sogar die der stärksten Fraktion, gegen die der anderen Fraktionen verteidigt.

Und dem das Gericht mitnichten die vom ihm insinuierten Dinge bestätigt hat: „Verhöhnung des Parlaments“? Weil der Alterspräsident seine Rede halten wollte?

„demokratische Weise“? Weil der Alterspräsident festgestellt hat, dass es in einer nicht-trivialen Frage unterschiedliche Rechtsauffassungen der Fraktionen gibt und man deshalb das Gericht anruft an dessen Weisung er sich selbstverständlich halten wird (und ja auch gehalten hat)?

Aber auch das BSW hat in dieser Affäre massiv Schaden genommen: Ohne Not hat sich das BSW der Voigt-Bühl-CDU angehängt und die „Wille-der-Mehrheit“-Aufführung mit durchgezogen.

Dabei haben AfD und BSW im Landtag auch eine Mehrheit!

BSW-Spitzenkandidatin Wolf hätte die wunderbare Gelegenheit gehabt sich von den beiden Herren, dem alten und dem wohl künftigen Ministerpräsidenten abzusetzen.

Katja Wolf und das BSW hätten sogar ihre Position nutzen können für echte Veränderungen: Wenn die stärkste Fraktion nicht den Landtagspräsidenten stellt, warum dann die CDU? Weil man mit denen regieren will? Wäre eine Machtbalance nicht viel moderner? Ein Landtagspräsident vom BSW oder die Nominierung von Bodo Ramelow: Das wäre doch mal etwas Neues gewesen! Und da hätte man gegenüber der AfD wirklich ein Argument gehabt.

Stattdessen hat man das unsägliche Gebaren von insbesondere Andreas Bühl im Plenum und Mario Voigt und Bodo Ramelow in der Öffentlichkeit noch gedeckt und verstärkt!

Katja Wolf versteigt sich laut t-online zu der folgenden, wirklich fragwürdigen Beschreibung: Treutler habe versucht, sich in die Rolle eines “gottgleichen Führers dieses Parlaments” zu begeben. Das Zitat ist von t-online, die Worte in Anführungszeichen kommen wohl von Katja Wolf.

Wenn diese Art von Machttaktik und Doppelmoral hinter der Friedens- und „Bessere-Politik“-Rhetorik des BSW steckt, dann grenzt das schon fast an massive Wählertäuschung.

Als wäre dies nicht schon alles verrückt genug, setzt SPD-Spitzenmann und noch-Innenminister Georg Maier dem Ganzen die Krone auf: Seine Interpretation der ziemlich souveränen Sitzungsführung des Alterspräsidenten ist die Folgende:

Das wäre der Beweis, dass die AfD „aggressiv kämpferisch“ gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung agieren würden (Post um 21:52 am Donnerstag noch vor der Urteilsverkündung). Und nicht viel milder „Das Maß ist voll. Zeit zu handeln. Ich bin dazu bereit.” am Freitag um 11:18.

Da fällt einem nichts mehr zu ein.

Außer, dass es natürlich alles vorgeplant war.

Und zwar nicht von der AfD!

Philipp Lengsfeld war von 2013 bis 2017 Bundestagsabgeordneter der CDU und ist mittlerweile parteilos im liberal-konservativen Spektrum aktiv.

Quellen:
Ramelow „Staatszersetzung“ im MDR vom Mo, den 30. September:

https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/interview/audio-ramelow-thueringen-staatszersetzung-afd-100.html

Ramelow „Trumpismus“ in dem ziemlich wirren Blogeintrag von Donnerstagabend:

Trumpismus im Thüringer Landtag

Voigt: „Demokratieerwachen“ – der Post vor der legendären Sitzung am Donnerstag

https://x.com/mariovoigt/status/1839230508980433169

Voigts zweiter Post am Morgen des Freitags:

https://x.com/mariovoigt/status/1839921429279613373

Katja Wolf gemäß t-online:

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100498276/thueringen-bsw-chefin-wolf-mit-scharfer-kritik-nach-afd-eklat.html
(vera-lengsfeld.de)

Mein Sudelbuch im September 2024

Von Dr. Helmut Roewer

1. Oktober 2024
An der Ostfront setzt der Russe stur seinen Vormarsch nach Westen fort, während der Westen hin und her schwankt, wie weit er’s mit der Unterstützung des amerikanischen Mündels noch treiben soll, weil Putin eine vermutlich allerletzte rote Linie zieht. Daneben fällt es kaum noch ins Gewicht, dass die Kartell-Parteien in Ostdeutschland und Österreich trotz deutlicher Wahlschlappen den Wählerwillen weiter beugen.

Die noch tagelang nach der Wahl in meiner unmittelbaren Wohnumgegend hängenden Plakate sprechen Bände (die weiter unten widergegebenen Exemplare sind die am wenigsten drastischen, sie dienen lediglich der Dokumentation des Geschehens).

1. September 2024
Gestern beim Aldi: Es gibt jede Menge Weihnachtsgebäck – Spekulatius, Dominosteine, Lebkuchen und so. Christbaumständer und Punsch sah ich nicht im Angebot. Ich entschied mich für einige Flaschen hellroten Sommerweins.

Gestern (2) war ich nicht bei Edeka. Da gehe ich erst wieder hin, wenn die Lebensmittelkette fürs mittel-gehobene Bürgertum ihre irre-redenden anti-blauen Polit-Funktionäre abgeräumt und sich entschuldigt hat.

Von gestern (3): In den Leserbriefen der Zellerzeitung finde ich das hier zum Thema Edeka vor: „Offenbar haben sich Politiker mit nebulösen Geschichtskenntnissen im Edeka-Vorstand eingenistet. Wussten sie wirklich nichts von den NS-Verstrickungen Edekas auch bei SA und SS und dem Erstarken durch die Vertreibung der jüdischen Einzelhändler nach 1933?“ Tja, die Scheiben des Glashauses sind mitunter braun getönt. Man sieht es auch ohne blaue Brille.

2. September 2024
Lustige Leute am gestrigen Wahlabend zu Gast. Gutes Essen und Trinken machen die leere Fernsehwelt erträglich, die man, vom Laptop aus an die Wand geworfen, fast drei Stunden konsumiert. Danach wird alles wieder normal.

Wahlabend (2): Die Ergebnisse beider Länder sind erstaunlich ähnlich. SPD und Grüne an oder unter der 5-Prozent-Marke, FDP deutlich darunter, ebenso Werteunion und Freie Wähler. Linke im Sturzflug, Sahra wie Kai aus der Kiste, sogleich über 10 %, AfD deutlich 30 plus. Leichte Unterschiede bei der Union, in SN als 30 plus, in TH als 20 plus durchs Ziel, deren Jubel als Wahlsieger glauben die Helden wohl selber nicht.

Wahlabend (3): Ein Unbeeinflusster würde beim Blick auf die wahrscheinliche Sitzverteilung sagen: Die Wähler wollen mit übergroßer Deutlichkeit eine konservativ-bürgerliche Regierung. Kriegen sie aber nicht, weil die Christunion das Rennen mit harten Linksextremisten machen will, man sehe sich nur die beiden erstmals aufgetauchten Spitzenfrauen aus der Wagenknecht-Retorte an. Die haben mit der schönen Frau in Aussagen und Auftreten nichts gemein, nichts außer dem Parteinamen. So gesehen ist das Wahlergebnis ein großer Sieg von Mainstream aus der Reklametrommel. Man hat Grün gegen Hardcore-Kommunisten ausgewechselt, um am Ruder zu bleiben.

Wahlabend (4): Man kann es auch so zusammenfassen, wie Bernd Zeller es heute Nacht in Schlagzeiten der Zellerzeitung tat: a) Christian Lindner dankt für das Vertrauen, dass es ohne die FDP irgendwie anders würde. b) Problem: Wahlergebnis repräsentiert nicht die Mehrheit der Demonstranten.

3. September 2024
Wahlen im Osten: Gehen Sie weiter, hier gibt’s nichts zu sehen.

Wahlen (2) durch die Berliner Brille: Wir sind sehr zufrieden mit uns. Also, weiter wie gehabt.

Wahlen (3) durch die Brille der Konrad-Adenauer-Stiftung: Die Ampel und die Linken verschwinden, die Union stagniert. So kann man es auch ausdrücken.

Wahlen (4) und die Sache mit der Sperrminorität in SN: Noch am Wahlabend wieder rückgängig gemacht durch Rechenfehler und Wechsel des Auszählungsverfahrens. a) von falscher Basis ausgegangen, richtig wäre 119 statt 120 gewesen, weil ein Unabhängiger direkt gewählt wurde (der OB von Grimma bei Leipzig). b) Wenn falsches Auszählungsverfahren seit Jahren und auch am Wahlabend zunächst angewendet wurde, stellt sich die Frage nach der Qualifikation oder der Absicht der amtlichen Statistiker, die hierfür zuständig waren und immer noch sind.

4. September 2024
Nachtgedanken zur Verschiebung des Parteienkartells: Die Treibhaus-Orchidee mit Namen BSW führt zwei ideologische Wurzeln zu einem Spross zusammen, eine anti-kapitalistische und eine betont nationalistische. Früher nannte man das Nationalsozialismus, und die Partei, die ihn erfolgreich betrieb, war die NSDAP. Das darf man natürlich nicht erwähnen, weil…und so weiter. Hätten unsere politischen Kleinhirne nicht so ein eingeschränktes Geschichtswissen, dann wüssten sie dies.

Nachtgedanken (2): Auch das Original hatte ein einschlägiges Parteiprogramm, die 20 Punkte, von dem später behauptet wurde, niemand hätte es je gelesen.

Nachtgedanken (3): Auch das Original schöpfte seine Anziehungskraft aus seinem Führer – allein aus diesem.

Nachtgedanken (4): Auch das Original erreichte niemals eine gesicherte Wählermehrheit, sondern bediente sich williger Hilfstruppen aus dem bürgerlich-konservativen Lager. Hugenberg, von Papen, Schacht, von Weizsäcker e tutti quanti, die, als es zum Schwure kam, den Schwanz einzogen. Später logen sie, sie seien „im Widerstand“ gewesen, wo sie das Schlimmste verhindert hätten.

5. September 2024
Paradox: Die Überzeugung von der Unvergleichlichkeit der Geliebten folgt einem Vergleich mit hundert anderen Frauen – zuweilen genügen auch wenige.

Paradox (2): Die Mühelosigkeit, in welcher der Machterwerb zuweilen gelingt, weckt Staunen in einer angeblich komplexen Welt. Doch das eigentlich Erstaunliche ist, wie schwer es ist, das Eroberte zu bewahren. Das deutsche Sprichwort „Wie gewonnen, so zerronnen“ bringt es auf den Punkt. Das Ganze ist also auch schon anderen aufgefallen.

Der Sultan von Ankara hat seinen Wunsch auf Mitgliedschaft in der anti-amerikanischen BRICS-Formation zum Ausdruck gebracht. Macht er das wahr, wird das Schwarze Meer für die Russen zum Mare nostrum.

Türkei (2): Gleichzeitig entführen türkische Nationalisten auf einer belebten Geschäftsstraße mitten in der westtürkischen Hafenstadt Izmir (vormals Smyrna) zwei US-Marine-Soldaten unter dem Schlachtruf „Ami go home“. Was nun? Wie man die eigenen Noch-Verbündeten militärisch attackiert, haben die US-Boys vor Kurzem erst in Sachen Nord Stream öffentlich vorgeführt. Öl- und Gaspipeline-Ziele in der Türkei gibt es die Masse. Vermutlich werden noch Ukrainer gesucht, denen man die Sache hernach in die Schuhe schieben kann.

Ostfront: Selenskyj wechselt das halbe Kabinett aus. Meine Vermutung im vergangenen Jahr, dass er dasselbe politisch nicht überleben werde, war falsch. Er wird in dem Moment stolpern, wenn keiner damit rechnet. Vielleicht übermorgen schon.

Ostfront (2): Derzeit agiert an der Vorderseite der ukrainischen politischen Bühne der neue Verteidigungsminister, ein Mann mit den Ausmaßen eines Mittelschwergewichts-Boxers. Man müsste ihn mal neben dem Bürgermeister von Kiew stehen sehen. Doch derzeit muss ich mich mit Gruppenfotos begnügen, auf denen eher schmächtige Leute zu betrachten sind, wie Soros jun., der Kiew heimgesucht hat, und US-Sicherheitsberater Sullivan, als der Ukrainer nach DC gejettet war, um Luftziele in der Tiefe Russlands anzupreisen.

6. September 2024
So geht Demokratie: Im Zwergstaat hat man sich dem Vernehmen nach geeinigt. Den Posten des Parlamentspräsidenten erhält im Wege einer Vorschusszahlung die SPD. Kleiner ging’s nicht im Land der Gartenzwerge, denn die Grünen sind bekanntlich nicht mehr am Start.

Demokratie (2): Die Leutchen haben Sarah gewählt und Katja bekommen. Die soll jetzt Ministerpräsident werden. Bodo hat gerechnet und siehe: Der 3er-Linksblock hat die Mehrheit (33 Sitze) gegen 32 AfDler. Das reicht dann im dritten Wahlgang, wo es auf die einfache Mehrheit ankommt. Und die Christunion des etwas vorschnell selbernannten Wahlsiegers „Doktor“ Voigt? Super-Mario und seine weiteren 22 Brandmauer-Schützen gehen während des Wahlgangs aufs Klo. Sodann waschen sie ihre Hände auf Kosten des Wahlbürgers in Unschuld. Realistisch? Noch zweifle ich, denn es ist eine Rechnung der arg glatten Zahlen, ohne den menschlichen Faktor.

Demokratie (3): In den USA hat man sich auf einen Fernseh-Schaukampf Trump vs. Kamela am 10. September geeinigt. Nur die demokratische Justiz ist dagegen, sie will in einem neuerlichen Anlauf Trump in den Knast stecken – soundsovielter Aufguss eines der absurden Verfahren.

Mehr Demokratie (4) wagen: Das jüngste Buch von Bernd Zeller heißt, in Anspielung auf einen Autobiographie-Titel, „Frechheit“.

7. September 2024
Exportweltmeister? 28 Afghanen in einer Woche, und die kommen auch noch zurück.

Exportweltmeister (2): 12 Panzerhaubitzen 2000 und etliche zu entmottende Leos 1, beides aus Altbeständen, gehen an den Dnjepr, falls sie nicht unterwegs verdunsten. Gestern in Ramstein beschlossen, wohin Wehrminister P. den kleinen Wolodomir eingeladen hatte. Ich dachte, dieses Ramstein läge in den USA, doch der große schwarze Häuptling war diesmal nicht dabei. Vielleicht kränkelt der. Jedenfalls sah er vor Tagen, als er den polnischen Wehrführer in DC empfing, nicht eben gesund aus. Jaja, das Alter.

Ostfront und die Westunterstützer vor Ort: Da traf in der jetzt vergangenen Woche ein Raketen-Doppelschlag die ukrainische Kadetten-Akademie in Poltawa im vollen Betrieb. Die dortzulande verhängte Nachrichtensperre bekam Löcher, als die schwedische Firma Saab den Verlust ihres technischen Personals beklagte, das vor Ort die Instruktion an einem aus Schweden gespendeten Fernaufklärungs-Flieger übernommen hatte. Tage zuvor war ein Hotel zusammengeschossen worden, das als Versammlungsort von Militärgeheimdienstlern mit fremden Legionären diente.

Nachrichtensperre (2): Die von den Westunterstützern seit Kriegsbeginn strikt verordnete Stille über eigene Verluste hat durch die Schweden ein Loch bekommen. Deren Außenminister trat zurück. Die Nato verlangt ihre Opfer vom Neuling Schweden.

Ostfront (2): Die Lage der Sturmtruppen im russischen Oblast Kursk lässt sich zuverlässig nicht beschreiben. Es sieht so aus, als machten russische Drohnen- und Luftverbände Jagd auf jedes einzelne Fahrzeug und jeden Soldaten, soweit er sich noch nicht ergeben hat, wenn er denn überhaupt Gelegenheit gehabt hat, dies zu tun. Chef Selenskyj redet derweil öffentlich vom Faustpfand, das er in Händen halte. Ich zweifle, ob der Mann noch die Wirklichkeit vor Augen hat. Ebenso bleibt anzuzweifeln, was ukrainische Kriegsgefangene vor laufender Kamera sagen: Sie hätten von ihrem Oberbefehlshaber (Syrsky) persönlich den Auftrag erhalten, das Kernkraftwerk Kursk so in die Luft zu jagen, dass man dies den Russen selbst in die Schuhe schieben könne. Das klingt irrwitzig.

Ostfront (3): Die Lage im Donbass ist für die Ukrainer verzweifelt zu nennen. Im Frontbogen rücken die Russen weiterhin an etlichen Stellen gen Westen vor. Sie benutzen die Taktik kleinster, überraschend auftretender Infanterieeinheiten, zum Teil auf Motorrädern. Ortschaften werden umgangen und von den Versorgungssträngen abgeschnitten. Russische Offiziere kommen vor der Kamera mit der Behauptung zu Wort, dass ihre Einheiten keine Verluste mehr erleiden würden. Das Schicksal der Mittelstadt Pokrowsk scheint besiegelt.

Ostfront (4): Es ist kaum zu entscheiden, ob die ukrainischen Verbände fliehen oder sich zurückziehen, um gezieltem russischen Beschuss zu entgehen. Widersprüchliches wird auch zur Zahl der Deserteure gemeldet. Falls es stimmt, dass sich auf dem Weg ins Einsatzgebiet bis zu 30 % der Soldaten verflüchtigen, gerät das Ende der Kampfhandlungen in greifbare Nähe.

8. September 2024
Da er mich genasführt, Mr. Lloyd Austin, der mächtige Mann aus dem Pentagon. Er kam gestern erst nach Ramstein, um Herzbruder Wlod mit 250 Millionen US-Dollar zu beschenken, die dieser in der US-Waffenindustrie verjubeln darf. Da wirken die Geschenke von Boris P. von vorgestern geradezu kniepig. Doch ach, auch das große und gute Amerika hat sich Zügel angelegt, wenn man die Viertelmilliarde mit den 61 Milliarden vergleicht, die DC im April erst locker machte. Doch wo ist das viele Geld in der Kürze der Zeit hin? In die US-Waffenindustrie geflossen, das ist klar. Und die Einkäufe? Auf den Schlachtfeldern des Donbass und vor Kursk versickert – und, natürlich, auf dem Schwarzen Markt.

10. September 2024
Die Rache des Giftzwergs: Vor Jahr und Tag warfen die Ungarn die Europa-Dependance des Weltwohltäters Schwarz György nebst seiner Privat-Universität aus ihrer Hauptstadt raus, weil er unter seinem amerikanischen Namen George Soros unzulässig Einfluss auf die Innenpolitik nehme. Es war kaum anzunehmen, dass der Rauswurf keine Folgen haben würde. Diese traten jetzt ein, als der Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften (Kurz: EuGH) soeben den Staat Ungarn zu einer Geldbuße von schlappen 200 Millionen Euro und weiteren Millionenstrafen pro Tag verurteilte, da die aufmüpfigen Ungarn die Vorgaben der Kommission über die Aufnahme von Ungelernten aus aller Welt missachtet habe und hieran festhalte. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Dem Vernehmen nach waren oder sind noch mehr als die Hälfte der Richter von den Zuwendungen des Milliardärs abhängig oder mit dessen Finanzhebeln in ihrer Positionen gehievt worden.

EU-Europa (2): Wenn die Ungarn hartleibig bleiben, wozu schon allein die Höhe der Strafe Anlass geben könnte, wird der nächste Schritt sein, sie aus dem Staatenbund EU hinauszuwerfen. Manche wollen das ohnehin wg. der ablehnenden Haltung der Ungarn in Sachen Russland-Feindlichkeit.

EU-Europa (3) und die Weltmacht: Was werden die Bestimmer in DC dazu sagen? Ich vermute: Regime Change, denn die vortreffliche Samantha Powers mit ihrem US AID – das ist die Einfluss-Organisation des State Departments, die den bedürftigen Ländern die democracy bringt – ist bereits in Budapest vor Ort.

EU-Europa (4): In Paris hat der kleine Mann im Elysee den ehemaligen EU-Verhandler Barnier, dessen Aufgabe es gewesen wäre, die Briten bei der Stange zu halten, zum Ministerpräsidenten ernannt. Wie der bei der Dreiteilung der Macht im französischen Parlament agieren können soll, ist rätselhaft, aber es läuft beim westlichen Nachbarn wie bei uns. Es geht um politische Spielchen. Wie das Land weiter zerfällt, erscheint demgegenüber ohne Bedeutung.

11. September 2024
Im Buchladen: Da blickt doch tatsächlich der noch halbjugendliche Führer auf dem bekannten Foto von 1924 aus dem Regal. Das Titelbild des querstehenden Buchstapels von Mein Kampf zeigt den Mann wie er inhaltsschwer ins Nichts blickt. Ich eile hinzu, denn das kuriose Buch auf Dänisch stelle ich mit erheiternd vor. Doch ach, es ist auf Deutsch, ein plumper Neu-Nachdruck. Dessen Text wird auch auf holzfreiem Papier nicht lesbarer. Dass allerdings das Buch – oder besser: die Bücher – überhaupt hier stehen, zeigt eine gewisse ironische Distanz der Dänen zu ihrem großen Nachbarn, bei dem sie offenbar eine gewisse sehr spezielle Leselust zu befriedigen trachten.

Die fernen Nazis (2): Auf einem Flohmarkt entdecke ich eine schwarze Zinnfigur: Ein SS-Mann zu Pferde mit gleich zwei roten Hakenkreuz-Armbinden. Die Händlerin erkennt mein Interesse und gibt mir noch drei Infanteristen aus dem finnischen Winterkrieg, einen Dänen von 1864, einen Landsknecht und drei Indianer dazu. Auf dem Kaffeehaus-Tisch wird meine Beute bestaunt. Als ich den Preis verrate (100 Kronen), erwecke ich den Neid der Habenichtse.

Die fernen Nazis (3) sind Schuld, dass der Migrationsgipfel geplatzt ist, bevor er noch begann. Das war zu erwarten, wiewohl die Geschwindigkeit mich schon erstaunt hat, mit der man feststellt, dass man sich nicht einigen könne, weil jeder angebliche deutsche Alleingang echt Nazi sei. Die Clique ist sich wenigstens darin einig. Sie ist es schon seit den 1980er Jahren, als man sich angewöhnte, alle Schwierigkeiten mit der Forderung nach einer europäischen Lösung vom Tisch zu fegen. Jetzt hat man sie, die europäische Lösung: Deutschland muss in die Knie gezwungen werden. Die echten Nazis hatten eine Vokabel hierfür: Überfremdung.

Die fernen Nazis (4) verhindern ein klares Wort, wenn sich die Wohlmeinenden in der Stuttgarter Liederhalle treffen, wie am Wochenende geschehen, und sich gegenseitig versichern, wie unentbehrlich sie sind. Das ist nicht weiter schlimm, ganz im Gegenteil, doch auch in diesem Fall steht ein Elefant im Raum. Diesmal ist er blau. Seine Programmatik ist nahezu Konsens bei den erlauchten Geistern, nur seinen Namen vermeidet man peinlich. Ja, peinlich.

12. September 2024
Kann man kurz machen: Brücke in Dresden eingestürzt. Stadtratsmehrheit verweigerte im Vorjahr die Zustandsprüfung, weil der Antrag von den Falschen kam, nämlich Susanne Dagen von den Freien Wählern. Jetzt dient die Eingestürzte der Verkehrsberuhigung (zumindest in der Elbe), einem erklärten Ziel aus Wokistan.

Kurz (2): Kandidaten-Sprech-Duell im großen und guten Amerika brachte nichts, jedenfalls nicht für mich, da die Ergebnisse vorher feststanden, zumindest bei der Journaille, und die interessiert mich nicht.

Kurz (3): Die ersten ukrainischen Kampfdrohnen erreichten den Stadtbezirk von Moskau – eine Tote.

Kurz (4): Der Krieg in der Ukraine müsse gegen die Russen gewonnen werden, so der republikanische Senator Lindsey Graham, denn das Land sei die Goldmine der USA.

Kurz (5): Kriegstreiber Oberst Kiesewetter aus der CDU schließt sich an. Es gehe um unsere Lithium-Vorkommen daselbst, sonst ist es nix mit den woken Elektro-Spielzeugen, mit denen wir die Welt retten.

13. September 2024
Flaggenwechsel: Da setzt doch dieser Joe Biden gestern bei einem parteiübergreifenden Traurigkeitsheucheln wg. Nein-ielewwen (9/11) die Trump-Maga-Mütze von einem ehemaligen Feuerwehrmann auf. Dieser ist, als der Präsident ihn um die Mütze bittet, geistesgegenwärtig genug um zu fragen, ob er die Mütze signieren solle. Ganz Amerika lacht, die Dems allerdings etwas säuerlich. Hernach erklären sie bierernst, es sei Biden darum gegangen, ein überparteiliches (bi-partisan) Zeichen zu setzen. Wir zweifeln.

Flaggenwechsel (2): Derweil im Bundestag gibt der Herr Scholz die spröde Braut, die im Traum nicht daran denke, ihren glücklichen Dreier zu Gunsten des Herrn Merz, der ihr einen Antrag gemacht habe, aufzugeben. Das Hohe Haus johlt, wiewohl der zurückgewiesene Bräutigam mit entgleisten Zügen. Mir fehlt der Frohsinn, denn in Wirklichkeit spielt die Posse vor der Kulisse der Zuwanderungslawine, welche die Möchtegern-Komödianten eines nicht zu fernen Tages verschütten wird. Und nicht nur sie.

Flaggenwechsel (3): Dem Vernehmen nach haben sich die schöne Frau Sahra und der sog. Doktor Voigt in Berlin getroffen, um die Bedingungen der Schwarz-rot-rot-rot-rot-roten Koalition im Zwergstaat zu besprechen. Natürlich liegt die Reichshauptstadt nicht an der Ilm und auch nicht an der Gera, in deren Auen merkwürdiger Weise die Zwergen-Metropole Erfurt liegt, doch lassen wir das mal beiseite. Mein Tipp lautet: Rot-rot-rot, und der Doktor soll das dulden. Im Gegenzug kriegt er einen unabnehmbaren Ehren-Doktor der Rosa-Luxemburg-Hochschule Bernau. Am 2./3. Oktober werden wir das spätestens wissen, es sei denn, die Vereinigten Demokratischen Kräfte beschließen erneut einen Verfassungsputsch.

14. September 2024
Vorgestern pressekonferenzte US-Außenminister Blinken und sein britischer Kollege (ein neues Gesicht mit Hintergrund) zusammen mit dem kleinen Wlod in Kiew. Zu den üblichen Treueschwüren gab es einen neuen Unterton: Man werde alles – wie schon vom ersten Tag des Krieges an – tun, damit die Ukraine den Krieg gewinne. Ich nehme mal an, dass soll die Ankündigung sein, dass anglo-amerikanische Fernwaffen von der Ukraine aus in Kürze gen Moskau fliegen werden. Putin reagierte noch am selben Tag: Da diese Raketen nicht ohne fremdes britisches und amerikanisches Personal und aktive US-Lenkungs-Unterstützung aus dem Weltraum fliegen könnten, werde Russland den Einsatz als Angriff durch diese Ländern betrachten und entsprechend darauf reagieren.

Nebengeräusche: Die im Frühjahr geschasste Vertreterin von Blinken, Victoria Nuland, kommentierte in der Presse, US-Interessen hätten nicht zugelassen, den im März 2022 zwischen Russland und der Ukraine bereits ratifizierten Waffenstillstand zu akzeptieren, und ihn deswegen rückgängig gemacht. So also sah die US-Unterstützung der Ukraine vom ersten Tag des Krieges in Wirklichkeit aus.

Nebengeräusche (2): Wehrminister Pistorius – von Mainstream zum beliebtesten Politiker der SPD (falls nicht mehr und überhaupt) ausgerufen – setzt noch eins drauf: Die Raketenangriffe auf Russland seien vom Völkerrecht gedeckt. Wenn er damit den Einsatz deutscher Taurus-Marschflugkörper meint, sei er erinnert, dass die deutschen Generale Keitel und Jodl den Angriff der Wehrmacht auf Polen vor 85 Jahren für völkerrechtlich gerechtfertigt hielten. 1946 wurden sie in Nürnberg von den Siegern deswegen als Kriegsverbrecher aufgehängt.

Nebengeräusche (3): Der bayerische Verfassungsschutz ernennt kritische Berichterstatter zum Ukraine-Krieg zu Einflussagenten Russlands. Jetzt ist man in München beleidigt, weil die verbal Gemaßregelten die Substanz zu diesem Unflat gerichtlich verlangen. Man sei missverstanden worden. Soso.

Nebengeräusche (4) zum Brückeneinsturz: Ich lese in den überbordenden Häme-Kommentaren den Namen des sächsischen MP zu Crashmer verballhornt. Gestehe, gegrinst zu haben.

16. September 2024
Manchmal möchte man nicht recht behalten haben. Als vor Jahresfrist deutlich wurde, dass Trump in einem neuerlichen Anlauf das Präsidentenamt anstreben würde, machte ich mir spontan Gedanken darüber, dass man den nur quitt kriege, wenn ihn einer umlegt. Die Schüsse kürzlich überlebte er mit schierem Glück. Gestern geschah es schon wieder, und erneut war ein Sturmgewehr die Tatwaffe. – Aller guten Dinge sind drei, sagt das Sprichwort. Es möge nicht zutreffen. Diesmal.

Recht behalten (2): Die dänische Buchhandlung vorgestern noch einmal aufgesucht. Diesmal ist der Führer ausverkauft. Ich hatte vor Tagen schon keinen Bedarf, dafür ist der Königskalender jetzt eingetroffen: Wie einst 13 amüsante leicht unscharfe Amateuraufnahmen. Sie werden erneut mein Badezimmer verschönen, nachdem in den beiden letzten Jahren, vermutlich wegen Gevatter Tod, eine Pause eingetreten war.

Recht behalten (3) habe ich nicht, als ich vor Jahr und Tag leichtfertig annahm, die Uckermark sei das letzten Stückchen Land in D, das fernab der hektischen Zivilisation sein idyllisches Leben friste. Die Windmafia hat nun die Natur besiegt. Dicht bei dicht. Es ist grauenhaft.

17. September 2024
Die Granden der CDU haben sich dem Vernehmen nach auf die Kanzlerkandidatur von Fritze Merz geeinigt. Recht so, so hat es der Deutsche gern, denn das bedeutet im Falle seines für sicher prognostizierten Wahlsieges im kommenden Jahr ein fesches Weiter-so: Klimablödsinn nebst notwendig folgendem Abwracken von Industrie und Landwirtschaft, Krieg mit Russland und ein devotes Bei-Fuß gegenüber dem Kolonialherrn aus Washington.

Weiter so (2): Soll es mit der regierenden Ampel nicht geben. Sie befindet sich in der Gründungsphase eines Bürgerrats „Forum gegen Fakes“. Zur Mutterschaft dieses Embryos bekennen sich: die Bertelsmann Stiftung, die Michael Otto Foundation, die Stiftung Mercator und zur Austragung des Früchtchens die Bundesministerin des Innern. Ziel der diversen Leihmütter ist es, die Veröffentlichung von Informationen zu verhindern und zwar bereits, bevor diese öffentlich ruchbar werden können. Technische Zensur nennt man diesen Vorgang. Sie ist dem Staat nach Art. 5 Grundgesetz verboten. Also schiebt man das Verbotene auf willige Private ab, damit das Allfällige geschehen möge. Das kennen wir bereits aus dem Netzdurchsetzungs-Gesetz vergangener Jahre. Jetzt bekommt das Ganze ein demokratisch Mäntelein umgehängt, die Bürgerräte, vulgo: Zensur-Sowjets. Die Totalitären kennen kein Halten, sie haben noch ein ganzes Jahr, um das durchzusetzen. – Sie tun’s. Ich verlasse mich drauf.

18. September 2024
Merkwürdig genug: Beim kürzlich misslungenen Attentat auf Trump unternahm die Wachmannschaft nichts gegen den bewaffneten Mann auf dem Dach, von dem sie Stunden, bevor er auf den Ex-Präsidenten schoss, Kenntnis hatte. Beim jetzt erfolgten zweiten Versuch handelte es sich um einen nicht geplanten Ausflug Trumps auf den Golfplatz, von dem niemand informiert war – bis auf die Wachmannschaft und der mutmaßliche Täter. Fragen? Ich hätte da welche, die jede Einzeltäter-Theorie zunichte machen würden, denn hier handeln offenbar Leute nach dem Motto: Koste es, was es wolle.

Fragen (2): Wer bestückte die Pager von Leuten, die dem Hisbollah-Umfeld zugerechnet werden, mit Sprengstoff, der gestern im Libanon überall gleichzeitig explodierte und Tote sowie Hunderte von Verletzten auf dem Schlachtfeld zurückließ? Passt das mit der Aussage von Netanjahu zusammen, man müsse den Krieg in den Libanon tragen, um die Nordgrenze Israels zu schützen?

Fragen (3): Wer oder was legitimiert die Bertelsmann-Stiftung und ihre Mittäter, ohne Scham einen detaillierten Plan zur Abschaffung der Meinungsfreiheit vorzulegen? Ich nehme an, es handelt sich um eine Mischung aus überbordendem Reichtum und offen ausgebrochenem Größenwahn.

19. September 2024
Mein Lieblingsdesinformations-Format, der Newsletter der Bundeszentrale für politische Bildung, verbreitet heute mal zur Abwechslung Amerika-Hass. Die Brandstifter heißt das Werk, und es wird vom Herausgeber wie folgt beschrieben: „Annika Brockschmidt analysiert die Entwicklung der Republikanischen Partei der Vereinigten Staaten und zeichnet so das Bild eines stetigen Radikalisierungsprozesses.“ Woher weiß die Annika das? Ja, das ist die Frage, die sich nicht stellt, wenn man auf der Propaganda-Strecke tätig ist. Ob die Behörde BpB mit diesem Buch für den pädagogischen Haus-und Schulgebrauch deutsche Interessen beschädigt, interessiert von den Verantwortlichen offensichtlich niemanden.

Amerika (2): Willy Wimmer und ich reden bei Nuoviso-TV eine gute Stunde lang über die USA, obwohl das Thema der Sendung mein neues Buch Deutschland und der Ukraine-Konflikt ist. Nein besser: Wir reden darüber, weil die USA der Auslöser und das Problem bei diesem Konflikt sind. – Nebenbei bemerkt: Es ist eine Freude, mit diesem Mann zu diskutieren. Es ist mein erstes Zusammentreffen mit ihm nach 35 Jahren bei der denkwürdigen letzten Wintex/Cimex-Nato-Übung im Regierungsbunker in Ahrweiler. Nach dem Vorstellig-werden von Wimmer beendete Kohl die deutsche Beteiligung, als es darum ging, deutsche Städte als Angriffsobjekte für US-Atomwaffen durchzuspielen. Ob ich das alles seinerzeit im Detail richtig mitgekriegt habe, darf bezweifelt werden. Mein Dienst-Tagebuch bemerkt lediglich: „ÜbEnde – BMVg Min üb“ [der „Minister-üb“, das war Wimmer, wie ich gestern bestätigt bekam]. Vielleicht war es auch die uns Übungsteilnehmern auferlegte strikte Geheimhaltung, die mich zu dieser kryptischen Notiz veranlasste.

Kriegs-Realität: In einer zweiten Anschlags-Serie explodierten gestern im Libanon zeitgleich Handfunkgeräte. Erneut starben zahlreiche Nutzer, die von der Presse der Hisbollah zugerechnet werden, und deren zufällige Umfeldpersonen, Hunderte wurden verletzt. Hier handelt es sich offensichtlich um sorgsam vorbereiteten, staatlich organisierten Terror.

20. September 2024
Dem Russen Pawlow verdanken wir den nach ihm benannten Hund, der bekanntlich losspeichelte, wenn des Professors Glöckchen erklang, weil er daran gewöhnt war, dass dies vor dem Fressen geschah. Und siehe da: Der Speichel lief ihm ins Maul, auch wenn das erwartete Fressen ausblieb. Von da wanderte das arme Tier ins deutsche Sprichwort.

Pawlow (2): Daran fühlte ich mich heute früh erinnert, als ich drei Zeitungsbeiträge las: a) Thurnes auf Tichys Einblick zur meck-pommerischen Ministerpräsidentin Schwesig, b) Bemerkungen zur Brandenburg-Wahl bei Epoch Times (deutsche Ausgabe) und c) Don Alphonso zur oberbayerischen Kleinstadt-Idylle. Die Speichel auslösende Stichwörter heißen AfD und dem Putin sein Angriffskrieg. Hierfür haben sog. Medienwissenschaftler den gut-deutschen Begriff des Framing (sprich: fräjhming) erdacht. Er gedeutet: Befrachte die eigentliche Meldung mit Propaganda-Müll.

Pawlow (3): Man mag über die Blondine aus dem hohen Norden denken was man will, aber wenn man ihre verfehlte Energiepolitik rügen will, muss man nur – wie ich vor einigen Tagen – durch die verschandelte Uckermark fahren. Mit dem Putin hat das nur insofern zu tun, als man deutscherseits dessen Öl und Gas drastisch abbestellt hat. Für Tichys Einblick spricht eindeutig, dass die Leser den Autor auf die Dümmlichkeit seiner Bezugnahmen (Diktator Putin und völkerrechtswidriger Überfall) aufmerksam machen.

Pawlow (4): Die Epoch Times (deutsche Ausgabe) kommt kaum einmal hin, ohne an den Begriff AfD, wenn er denn wirklich unumgänglich erscheint, den Relativsatz „die von der xy-Verfassungsschutzbehörde als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird“ einzufügen. Auch hier gilt: Die Leser empfinden zunehmend Überdruss über diesen Schnickschnack, und der Redaktion wäre anzuraten, sich einmal über die Struktur ihrer Leserschaft Gedanken zu machen.

Pawlow (5): Was die Zeitung Die Welt sonst so schreibt, kriege ich nur ab und zu mit und denke mir mein Teil. Regelmäßig indessen versorgt mich einer mit den Bemerkungen des Kolumnisten Don Alphonso. Er beschreibt in freimütig ironischer Weise den Niedergang unserer Mainstream-gesteuerten Gesellschaft, der er die oberbayerische Realität, in der er selbst lebt, gegenüber stellt. Manchmal denke ich, jetzt reicht es wirklich, aber dann besinne ich mich eines besseren. Der Mann ist wie ein Widerhaken im woken Springerkonzern, von dem durch anstehende Spaltung bald nur noch das deutsche Medienhaus übrig sein wird, während der diverse Rest nach Amerika abwandert. Dieser Widerhaken hat das Format, zum Rettungsring für Döpfner, Springer und Co zu werden, denn vermutlich trifft er die Hoffnungen der letzten verbliebenen bürgerlichen Leserschaft oberhalb des Bildungs-Prekariats. Auch diese Leute bedürfen des Glöckchens, damit ihnen die Spuke nicht ausgeht.

25. September 2024
Fünf Tage ohne Computer. Das ist wie Urlaub auf einer einsamen Insel im Kreise von freundlichen Insulanern. Mehr Erholung geht nicht.

Ohne Computer (2): Die Tagebuch-Kladde im Handgepäck führt ein Eigenleben. Sie grinst mich an und ruft: Hier bin ich. Die Gewissheit, dass sie für niemanden bestimmt ist, öffnet erstaunliche Perspektiven.

Ohne Computer (3): Doch die Rückkehr an den Schreibtisch ist ernüchternd. Einerseits ist, bei Lichte betrachtet, nichts geschehen, andererseits ist die Flut der eingetrudelten Nachrichten erschreckend.

Ohne Computer (4): Den Leserbriefen der Zellerzeitung entnehme ich heute Nacht das hier: „Wir haben die FDP digitalisiert. Da spielt es sich eben zwischen Null und Eins ab.“

Ohne Computer (5): Erst dachte ich, es wäre ebenfalls Satire: Selenskyj legt in New York seinen Siegesplan dar.

26. September 2024
Von der eigenen Intelligenz überzeugt zu sein, ist mitunter keine gute Voraussetzung, um einen klugen Gedanken zu fassen.

Zeitverschwendung ist ein spontanes Ärgerwort, das manch einer verwendet, ohne sich über die Referenzgrößen Gedanken zu machen. Erst wenn ins Bewusstsein vordringt, dass es sich hier um die eigene begrenzte Lebenszeit handelt, wird man unruhig.

Zeitverschwendung (2): Das Mega-Palaver über den Rücktritt des grünen Vorstands anzuhören, ist eine solche. Schade eigentlich nur um jene Ricarda, von denen mir einer vor wenigen Tagen in Dresden sagte, sie sei das grüne Gewölbe. Ihr ahnungsloses Dauergequatsche wird mir fehlen, gut, zugegeben, ihr Anblick auch. Die Ankündigung der grünlichen Jugend-Führer, die Partei verlassen zu wollen, gibt Anlass zur Hoffnung – wenigstens zwei, drei Tage lang.

27. September 2024
Da hat es der hiesige Zwergstaat gestern in die Schlagzeilen geschafft. Ziel der Beschimpfungs-Offensive die ungezogene AfD, die darauf beharrte, dass Landesverfassung und Geschäftsordnung bei der Konstituierung des frisch gewählten Landtags eingehalten werden. Dagegen tumultierte der sog. „Doktor“ Voigt, selbsternannter Wahlgewinner aus der CDU. Die anderen demokratischen Kräfte aus der gesichert linksextremen Ecke pöbelten mit. Willkommen in „unserer Demokratie“.

Unsere Demokratie (2): Witz am Rande: Jetzt soll es das Verfassungsgericht, das zu 100 Pro aus unserer Demokratie besetzt ist, richten. Das Ergebnis kann kaum zweifelhaft sein. Die Richter werden ein Urteil zur Selbstabschaffung unterschreiben.

Übern Teich: In New York City ließ eine Grand Jury gestern die Anklage gegen den Bürgermeister aus den Reihen der sog. Demokraten wg. Betrug, Bestechung und Bestechlichkeit zu. Der muss es ja wirklich doll getrieben haben, sonst wäre ein strikt demokratisch besetztes Gremium kaum zu solch einem Entschluss gekommen.

Übern Teich (2): Der kleine Wlod hat Joe gestern im Weißen Haus von seinem Sieg erzählt. Doch genau weiß man es nicht, schließlich kommt es auf den Empfängerhorizont an, und den kennt keiner, bis auf Jill.

28. September 2024
Während der kleine Wlod durch die USA tourt, haben ukrainische Drohnen drei russische Munitionsdepots angegriffen und getroffen. Ich will nicht behaupten, dass dies sein letztes Aufgebot zur Illustrierung des illusionären Siegesplans gewesen ist, aber es riecht danach, denn an dem Frontbogen im Donbass geht die russische Armee mittlerweile an beliebigen Stellen gleichzeitig zum Angriff vor.

Ostfront (2): Da ist nicht mehr viel, was sich den Russen ernsthaft entgegenstellt. Sie benutzen stets dasselbe Schema: rechts und links an den Dörfern und befestigten Städten vorbei und abwarten, bis die durch Artillerie und Gleitbomben dezimierten Verteidiger aufgeben. Eine geordnete Schwerpunktbildung ist derzeit nicht zu erkennen. Die Übermacht der Angreifer muss erdrückend sein.
Ostfront (3) beim Hegemon: Der kleine Wlod trifft auch den Orange Man. Schwer, den Inhalt des Gesprächs zu begreifen, denn beide reden zumeist gleichzeitig. Doch diese Worte hier entnehme ich aus dem aufgezeichneten Wortschwall: a) Trump: Ich habe ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Präsident Putin, b) Selenskyj: Ich hoffe, dass zwischen uns ein besseres Verhältnis bestehen wird, c) Trump: Um Tango zu tanzen, braucht man zwei.

29. September 2024
Ich empfinde es als Privileg, Berlin nicht betreten zu müssen, wenn ich vom gleichnamigen Flughafen aus dem Lande reise, nachdem ich, Heim und Herd hinter mir lassend, via Hermsdorfer Kreuz und Berliner Stadtring A 10 von Südwesten her Schönefeld erreicht habe.

Privileg (2): Ich habe nicht nachgerechnet, wie viele Jahre vergangen sind, seit ich das letzte Mal den Landtag zu Erfurt betreten habe. Wozu auch? Mir genügt Schilda. Da muss ich nur die Ilm überqueren, um zum Verfassungsgericht zu gelangen, einem Muster an juristischer Urteilskraft, das zudem vorgestern in der Lage war – so könnte man als Jurist formulieren –, die Regeln über die Befangenheit von Amtsträgern außer Kraft zu setzen: Vater Richter, Sohn unmittelbarer Teil der begünstigten Prozesspartei. Diese Entscheidung setzt mancherlei Maßstäbe – nicht nur wegen der aus meiner Sicht unzulässig besetzten Richterbank, sondern weil sie schon wg. ihres Umfanges dem Verdacht ausgesetzt ist, dass sie formuliert war, bevor das Verfahren überhaupt anstand.

Privileg (3): Jeder Dritte im Ländchen wählt augenscheinlich AfD. Das wurde kürzlich in größerer Runde an meinem Esstisch belacht. Nur einer blickte versonnen ins Glas, das war der anwesende CDU-Wähler.

30. September 2024
Das Parteiverbot (der AfD), sagt der Rechtsprofessor, gehe auf die Zielgerade. – Ich: So? – Er: Nach Erfurt hege er keine Zweifel mehr. Das war ein Putsch, sagt er. – Stimmt, sage ich. – Zwar meinen wir denselben donnerstäglichen Sachverhalt, aber unterschiedliche Täter und deren Tathandlungen.

Weiter wie gehabt, trotz sensationeller Verluste des herrschenden Mainstream-Kartells: Das Gesicht der fragwürdigen Eilentscheidung aus Schilda: CDU, SPD, CDU-Vorschlag, CDU-Vorschlag, CDU, Linke, Grüne, Linke. Mit dabei links außen der an Entscheidung mitwirkende CDU-Vater des begünstigten Sohnes. Und der haushohe blaue Wahlsieger? Nicht vertreten.

Weiter wie gehabt, trotz sensationeller Verluste des Mainstream-Kartells (2): Das Gesicht der Wahl-Matadore aus Österreich (immerhin tadellos gekleidet): Vizekanzler grün, SPÖ-rot, Kanzler schwarz, Wahlsieger blau, ferner liefen: Neos. Wenn schwarzgrün seit gestern nicht mehr reicht, nimmt man einfach rot aus der Wiener Hochburg dazu.
(beischneider.net)

 

Warum tickt der Osten anders?

Von Peter Schewe

Diese Frage taucht in schöner Regelmäßigkeit immer auf, wenn sich die Tage der Wiedervereinigung und des Mauerfalles jähren. Und immer stellt der ‚Bericht zum Stand der deutschen Wiedervereinigung‘ fest, dass es mit der Angleichung immer noch hapert. Und immer erscheinen dazu wie bestellt eines oder mehrere Bücher.

Dieses Jahr ist es „Ungleich vereint“ von Steffen Mau (edition suhrkamp). Der Soziologe Steffen Mau, gebürtiger Rostocker mit einer Professur für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität Berlin, kommt zu dem Schluss, dass der Osten nicht nur anders ist, sondern es auch noch lange bleiben wird. Eine Angleichung des Ostens an den Westen anzustreben, war und ist seiner Meinung nach die falsche, politische Zielsetzung, man sollte eher die Unterschiede benennen und sie thematisieren und auch darüber nachdenken, was ggf. der Westen vom Osten lernen könnte. Und er benennt natürlich auch, aber nicht nur, die in den 45 Jahren und darüber hinaus sich herausgebildeten Unterschiede in der sozialen und wirtschaftlichen Struktur beider Systeme, die bis heute bestehen und auch nicht so bald verschwinden werden.

Das ist, wie ich meine, ein durchaus plausibler Ansatz. Zwei Aspekte jedoch fehlen mir in dieser Betrachtung. Der eine greift 500 Jahre weit in die Vergangenheit zurück. Es ist die Rolle der Kirchen. Der Norden und Osten Deutschlands ist durch die Reformation geprägt (Der Anteil der Katholiken in der DDR betrug der 5 %), der Süden und Westen durch die katholische Kirche. Sachsen war das Kernland der Reformation, von hier breitete sich der Protestantismus auf ganz Deutschland aus, in den südlichen Breiten behielt die Gegenreformation die Oberhand und mit ihr der Einfluss der Katholischen Kirche.

Protestanten neigen eher zum Protestieren, zur Rebellion gegen die Obrigkeit. Bis 1806 durften die zum Katholizismus konvertierten, sächsischen Könige in ihrer Hofkirche nicht läuten. Sie beugten sich dem Willen der protestantischen Bürgerschaft Dresdens. Protestanten haben keine Angst, durch Rebellieren das göttliche Wohlwollen zu verlieren, ihr Seelenheil ist ihnen per se sicher ohne Beichte und Sühne. Sie hinterfragen eher, was die da oben tun und lassen und zweifeln eher an deren Autorität und Kompetenz. Sie reden mit in den demokratisch verfassten evangelischen Kirchen, in Kirchenvorständen und Synoden. Verstärkt wurde diese Abnahme kirchlicher Autorität natürlich durch die 90 Jahre kirchenfeindlicher Politik der Nationalsozialisten und der SED-Kommunisten. Die Säkularisierung der Gesellschaft ist dadurch im Osten sehr viel ausgeprägter. Sich der SED-Diktatur zu entziehen, bedurfte es einer inneren Unabhängigkeit und einer größeren Widerstandsfähigkeit gegen Parolen und Lügen. Ich denke, dazu waren und sind Protestanten eher konditioniert.

Katholiken jedoch bringen ihrer Obrigkeit noch heute einen ungleich größeren Respekt entgegen, wie ich hier in Bayern immer wieder erlebe. Pfarrer, Bischof und Papst sind unantastbare Autoritäten, auch wenn deren Einfluss schwindet und sich Widerstand gegen überholte Rituale, wie Zölibat oder Verweigerung des Frauenpriestertums formiert. Das schmerzhafte Knien auf Kirchenbänken, das Bitten um Vergebung durch Reue, Beichte, Sühne und Vergebung, das Ministrieren schon im Kindesalter schaffen eine innere Abhängigkeit und Disziplinierung. Es gehört zum guten Ton, nicht öffentlich zu kritisieren, auch wenn man über manches anders denkt. Man ist eher geneigt, das was von oben kommt, zu akzeptieren und weniger zu hinterfragen. Das eigene Fortkommen ist wichtiger als das, was Politiker tun oder lassen, ggf. öffentlich zu kritisieren.

Dieser Unterschied zwischen Protestantismus und Katholizismus wird noch heute im unterschiedlichen Umgang mit dem Sakrament der Ehe (Ehescheidungen) mehr als deutlich.

Der zweite Aspekt betrifft die unterschiedlichen Erfahrungen mit den politischen Verhältnissen. Während wir Ostdeutschen uns mit einer Parteiendiktatur arrangieren und aufpassen mussten, nicht zwischen die Fronten zu geraten und uns durchwurstelten mussten, konnte der Westdeutsche in freier Entfaltung seiner Möglichkeiten sich einen beachtlichen Wohlstand erarbeiten mit der Erfahrung, dass das nächste Jahr besser wird als das vergangene, während der DDR-Bürger die umgekehrte Erfahrung machen musste. 40 Jahre wurde ihm das Paradies Kommunismus versprochen, während die Versorgungslage immer prekärer wurde und der Unterschied zum Westen immer größer. Dieses Gefälle nahm umso mehr zu, als viele im Westen zu Billigpreisen angebotenen Waren (Quelle, Neckermann usw.) im Osten unter unwirtschaftlichen Bedingungen hergestellt wurden. Die inhaftierten Frauen im berüchtigten Gefängnis Hoheneck nähten unter unmenschlichen Bedingungen die Wäsche für Triumph und andere Luxusmarken.

Die Diktaturerfahrung der Ostdeutschen, um die uns so mancher Westler beneidet, was er aber nie zugeben würde, macht sie heute so sensibel für Entwicklungen, die sie schon mal erlebt haben. Wie z. B. eine ideologiegetriebene Wirtschaftspolitik oder die unisono auf ihn einhämmernden, die Tatsachen verdrängenden Medien oder die immer weiter um sich greifende Einengung des Sagbaren wie auch die jüngst durch Herrn Habeck, Frau Faeser und Frau Paus angeordnete, von der Öffentlichkeit aber weitgehend unkommentierte Überwachung der Internetplattformen durch die Bundesnetzagentur. Auch eine Debatte im Bundestag geschweige denn ein Beschluss dazu hat es meines Wissens nicht gegeben.

Wir DDR-ler kannten nur ein Gegenüber, den Staat, egal ob Bürgermeister, Lehrer, Rat des Kreises oder Betrieb: Immer war es der Staat bzw. die Partei (SED), mit der man es zu tun hatte. Diese, die politischen Verhältnisse vereinfachende Sichtweise, denke ich, ist im Osten noch weit verbreitet. Hier im Westen sind es mehr die Personen auf allen politischen Ebenen, mit denen man sich arrangieren oder auseinandersetzen muss. Es gibt nicht diese klare Konfrontation zwischen Individuum und dem Staat.

In einem weiteren Punkt wird sich der Osten noch lange vom Westen unterscheiden. Von dem, was der für die Freien Wähler in den sächsischen Landtag direkt gewählte, ehemalige Oberbürgermeister von Grimma als „westliche Wohlstandsdekadenz“ bezeichnet, ist der Osten noch weit entfernt. 45 Jahre wurde den Ostlern jegliche Vermögensbildung verwehrt, weshalb es auch 35 Jahre später kaum zu vererbenden Vermögen gibt. Dieser Unterschied wird noch lange bestehen bleiben, denn auch der Westen entwickelt sich weiter und fügt dem schon vorhandenen weiteres Vermögen hinzu. Was also die ‚Wohlstanddekadenz‘ betrifft, wird der Osten noch lange hinter dem Westen zurückbleiben.

Es ist beängstigend, mit welchem Tempo wir uns auf das zubewegen, was wir Ostdeutschen in der DDR erfahren und ertragen mussten. Wenn die, die meinen die Macht für immer gepachtet zu haben, sehen, dass andere Kräfte ihnen diese streitig machen könnten, werden alle Grundsätze von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, das Recht auf freie Meinungsäußerung u.a. über den Haufen geworfen. Dann gilt: Alle gegen einen, ungeachtet aller gegensätzlichen politischen Überzeugungen, soweit solche überhaupt noch vorhanden sind. Dass Christen sich anschicken, mit kommunistischen Fundamentalisten gemeinsam zu regieren, ist für mich unfassbar, zumal dies ausgerechnet dort geschieht, wo die SED 40 Jahre unangefochten alle anderen politischen Kräfte ausschaltete. Es ist der erste Schritt in Richtung ‚demokratischer Block‘ und ‚nationale Einheitsfront‘. Wer sich mit ‚Brandmauern‘ einmauert sollte sich nicht wundern, keinen Ausgang zu finden, wenn die Bude brennt.

Man könnte die derzeitige Situation im Osten auch mit der Entwicklung eines Menschen vergleichen:

Wurde der Osten in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung wie ein Kleinkind verwöhnt, gehätschelt und mit viel Geld ruhiggestellt, befinden sich die Ostdeutschen jetzt in der Pubertätsphase und begehren auf gegen Bevormundung und Besserwisserei.

Der Osten wird sich also noch lange vom Westen unterscheiden, daran werden auch alle Ostbeauftragten und deren jährliche Berichte nichts ändern, und vielleicht gelingt es dem Westen auch mal, vom Osten etwas zu lernen. Es muss nicht die totale Anpassung sein, ein wenig aufeinander zugehen und zuhören wäre schon ein Anfang.
(vera-lengsfeld.de)